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I. Theil. Theorie.
Zustand, den das Magnetisiren im indifferenten Raume oder im \yir Y
heissen Nickel hervorruft. Kühlen wir aber ab, so treten die ferro- mutin
magnetischen Eigenschaften auch wieder auf und zugleich nimmt
Q wieder rasch zu bis zu dem Werthe Q'. Wir sind also an- densel
zunehmen gezwungen, dass der specifische Zustand, der allein jene thüml
Eigenschaften bedingt, demjenigen Zustande superponirt wird,
welcher bereits in demselben Raume herrschte, als er leer oder von netis
indifferentem Material erfüllt war. Es ist die Superposition beider entspi
Zustände, deren Variationen unter geeigneten Umständen elektro- di e Mi
motorische Antriebe zu erzeugen im Stande sind. so das
Wegen der grossen Bedeutung dieser induktiven Wirkung ist Koorc
namentlich von einigen britischen Autoren eine Zeit lang die In- stärke
duktion als die auf diesem Gebiete fundamentalere Grösse be- Anwa
handelt worden. Indessen ist hierin bereits ein Umschwung ein- mittle:
getreten, indem, wie früher, die Magnetisirung überall dort als der punkt
physikalisch wichtigere Grundbegriff festgehalten wird, wo es sich Theils
um rein wissenschaftliche Fragen handelt. Der Begriff der In- Wert!
duktion verliert dadurch nichts von seinem grossen Nutzen für imme]
die mathematische Behandlung einschlägiger Probleme einerseits, stellt
für die technischen Anwendungen andererseits. Wir werden uns Gross»
davon im Folgenden noch des Öfteren zu überzeugen Gelegenheit erreic]
haben, sobald wir das Gebiet der angewandten Physik betreten verscl
(Kap. VI. u. folgende). Magn
. . auf V
§ 13. Magnetisirungskurven, Induktionskurven. Bei einem Unter
Toroid von beliebigen Dimensionen, aus gegebenem ferromag- einen
netischen Material bestehend, sind sowohl £5 wie 23 nur Funk- sirung
tionen von £), sofern von Hysteresis abgesehen wird. Die für ersch«
Toroide geltenden graphischen Darstellungen jener Funktionen hat j,
man daher als Normalkurven zu betrachten, da nur sie für das ^ = 1
betreffende Material charakteristisch sind. Denn wie wir weiter ^ agg ^
unten sehen werden, wird im allgemeinen eine solche Kurve durch Sättig
die Gestalt des ferromagnetischen Körpers erheblich, ja sogar thatss
vielfach überwiegend, beeinflusst. In betreff der experimentellen tensit
Einzelheiten über diese Kurven muss auf Werke verwiesen werden, p
welche die ferromagnetische Induktion ausführlich behandeln *). ( p e
1) Vergl. z. B. Eving »magnetische Induktion in Eisen und ver
wandten Metallen«, Kap. IV, VI und VII; deutsch von Holborn und 1
Lindeck. Berlin 1892. 304, 1