Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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I. Theil. Theorie. 
Diese Folgerungen werden durch den Versuch auf das Ge 
naueste bestätigt. Niemals wird auf einen Magnet in einem Felde 
von konstantem Werth und unveränderlicher Richtung eine Kraft, 
sondern immer nur ein Kräftepaar ausgeübt; und zwar gilt dies 
nicht nur für Stabmagnete von konstanter Stärke, sondern auch 
für ganz beliebig gestaltete und magnetisirte Körper. 
§ 24. Selbstentmagnetisirende Wirkung eines Stabes. 
Wie bereits im Falle des durchschnittenen Toroids auseinander 
gesetzt wurde, wird jedes einzelne Stabende nach dem Coulomb’- 
schen Gesetze auch in demjenigen Raumgebiete wirken, welches 
vom Stabe selbst eingenommen wird. Diese Eigenwirkung wird, 
wie z. B. aus einem Vergleich der gefiederten und ungefiederten 
Pfeile in Fig. 6 p. 29 sofort hervorgeht, der Wirkung der Spule 
immer entgegengerichtet sein. Die beiden Enden üben also eine den 
Stab selbstentmagnetisirende Wirkung aus, deren Intensität 
wir mit ¡Oi bezeichnen. Diese hat in der Stabmitte ein Minimum 
und wächst nach beiden Enden zu; nach dem Vorigen ist sie aber 
in jedem einzelnen Punkte der magnetischen Stärke (3> S) des Stabes 
proportional. Folglich gilt diese Proportionalität auch für den 
Mittelwerth des Vektors /p«, den wir durch einen Balken über 
dem Buchstaben als §*• unterscheiden werden. 
Betrachten wir nun einen Stab von der Gestalt eines Kreis- 
cylinders mit senkrechten Endflächen. Sein Dimensions- 
verhältniss, d. h. das Verhältniss der Länge zum Durchmesser, 
bezeichnen wir mit m. Nehmen wir jetzt an, dass der Cylinder 
sich bei gleichbleibender Länge allmählich verdünne; dies ent 
spricht einer Zunahme des Verhältnisses m, und einer Abnahme 
des Querschnitts im Verhältniss 1/m 2 . Folglich nimmt auch § ¡: ab, 
und zwar nach dem Vorhergehenden in demselben Maasse, wie die 
magnetische Stärke, also proportional ($/ni 2 ). 
Betrachten wir nun den Quotienten § *• 13, d. h. die mittlere 
selbstentmagnetisirende Intensität pro Magnetisirungseinheit und 
bezeichnen ihn wie in Gleichung (1) (§ 17) mit N; wir nennen die 
hierdurch definirte Zahl den mittleren Entmagnetisirungs- 
faktor. Aus dem Vorigen folgt dann, dass theoretisch A pro 
portional 1/m 2 sein muss, das heisst: 
I. D er Entmagn etisirungsf aktor kr eis cy lindrischer 
Stäbe ist theoretisch dem Quadrate des Dimensions 
verhältnisses umgekehrt proportional.
	        
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