Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Elementare Theorie unvollkommener magnetischer Kreise. 37 
Nennen wir den Proportionalitätsfaktor C, so muss 
(9) N nt 2 = C 
konstant sein. Man findet nun aus der Diskussion von Ver 
suchen mit Cylindern, dass dies in der That zutrifft, wofern das 
Dimensionsverhältnis mehr als etwa 100 beträgt; die Zahl G hat 
dann den konstanten Werth 45. Man kann also den mittleren 
Entmagnetisirungsfaktor von Cylindern, deren Länge den Durch 
messer um mehr als das Hundertfache übertrifft, einfach berechnen, 
indem man das Quadrat des Dimensionsverhältnisses in 45 dividirt. 
§ 25. Entmagnetisirungsfaktoren von Kreiscylindern. Die 
erwähnten Versuche sind solche, die mit Cylindern verschie 
dener Länge bei gegebener Dicke und gegebenem Material aus 
geführt wurden. Der unvermeidlichen Heterogenität des Materials 
wegen ist es besser, wie es auch theilweise geschehen ist, die 
Cylinder aus demselben Stück heraus allmählich kürzer zu schneiden; 
am allerbesten wäre es freilich bei konstant bleibender Länge den 
Cylinder nach und nach auf geringere Durchmesser abzudrehen, 
wie wir es uns zum Zwecke der theoretischen Herleitung ausgeführt 
gedacht haben. Es werden dann die für verschiedene Werthe 
von m experimentell gefundenen Magnetisirungskurven neben 
einander aufgezeichnet und aus den Abscissendifferenzen in der 
oben (§ 16) angegebenen Weise die zugehörigen Entmagnetisirungs 
faktoren hergeleitet 1 ). 
Es stellt sich dann heraus, dass für kürzere Cylinder, für die 
m <C 100, die. Zahl C nicht mehr konstant bleibt, sondern abnimmt. 
In Tab. 1, welche zum bequemeren Vergleich mit anderen Zahlen 
erst auf p. 45 abgedruckt ist, wird eine Übersicht der in der be 
schriebenen Weise gefundenen mittleren Entmagnetisirungsfaktoren 
von Cylindern gegeben. Die Werthe C = m 2 A sind ebenfalls an 
geführt, weil sie sich ihrer geringeren Veränderlichkeit halber zur 
Interpolation besser eignen. 
Es ist ferner experimentell festgestellt worden, dass ferro 
magnetische Prismen oder zusammengeschnürte Bündel von 
1) Solche Versuche wurden theils von Ewing (Phil. Trans 176.11. 
p. 535 u PI. 57. Fig. 3, 1885), theils von Tanakadaté (Phil. Mag. [5] 26 
p. 450, 1888, ausgeführt. Die theoretischen Folgerungen stammen vom 
Verf. (Wied. Ann. 46. p. 497, 1892.)
	        
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