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I. Theil. Theorie.
§ 42. Komplex lamellar-solenoidale Vertheilung. — Wir
sahen bereits, dass bei komplex lamellarer Vertheilung der Aus
druck
$x d x -|- i$ t j d y -)— i%z dz
durch einen skalaren integrirenden Divisor / (x, y, z) integrirbar
wird, d. h. in ein exaktes Differential d& verwandelt wird. Folg
lich muss
/ bx’ f dy ’ / 00'
Setzen wir dies in die solenoidale Bedingungsgleichung [§ 37,
Gleichung (4)] ein, so erhalten wir
(13) + +
v J ' dx dx dyoy 1 dz dz
als die nothwendige und ausreichende Bedingung, welcher der
Flächenparameter © zu genügen hat, damit die Vertheilung eine
komplex lamellar-solenoidale sei.
§ 43. Gleichförmige Vertheilungen. — Allgemeine Sätze.
Den erwähnten Vertheilungsarten reihen sich noch einige der aller
einfachsten Art an, für die wir im Folgenden manche Beispiele
anzuführen haben werden. Gleichförmig nennt man eine Vektor-
vertheilung, wenn in dem betrachteten Raumgebiete der Vektor
überall gleichgerichtet ist und in allen dessen Punkten den gleichen
Werth aufweist. Man kann ferner noch folgende Fälle unter
scheiden.
In einer von zwei koncentrischen Kugelflächen begrenzten
Hohlkugel nennt man die Vertheilung genau (oder merklich)
radial gleichförmig, wenn der Vektor überall die Richtung
des Kugelradius hat und genau (oder merklich) unveränderlichen
Werth aufweist. Wie leicht einzusehen ist eine solche Verheilung
zugleich lamellar; die Äquipotentialflächen sind ebenfalls koncen-
trische Kugelflächen; sie ist dagegen genau genommen nicht
solenoidal, weicht indessen bei einer unendlich dünnen Schale
unendlich wenig von der Solenoidalität ab.
Bei einem Toroid (§ 9) spricht man von einer genau (oder
merklich) peripherisch gleichförmigen Vertheilung, wenn
die Vektorrichtung überall peripherisch verläuft und genau (oder
merklich) unveränderlichen Werth aufweist. Diese Vertheilungsart