Formen.
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Fouriers Lehre.
reguläre Tetraeder und wird auch Vier
flächner genannt.
Wenngleich nun dieser Körper ein re
gulärer, also ein Körper von primitiver
Form ist, so wird er dennoch dem Kry-
stallisationssystem gemäfs aus dem Oc-
taeder entstanden gedacht.
Es sei ABCDEF das Octaeder. Man
denke die Flächen AED und ABC beide
4= mit sich selbst einander entgegenge
rückt, E ist in E’, D in D\ B in B' und
C in C', so schneiden sich beide Flächen
Fig. 645.
dem Octaeder entstanden gedacht wird,
so werden alle übrigen hemiedrisehen
Formen aus den ihr zu Grunde liegen
den homoedrischen Formen entstanden
gedacht.
Formel ist in dem Art. „algebraische
Formel“ definirt und für diese sind
Beispiele gegeben. Aufser der Algebra
liefert die Analysis Formeln für Diffe
renziale, Integrale, Reihen-Entwickelun
gen (s. Differenzialrechnung); die alge
braische Geometrie (s. d.) Formeln für
den Zusammenhang zwischen den Sei
ten, den Diagonalen und dem Inhalt
der Figuren; die Trigonometrie liefert
Formeln zwischen genannten Stücken
und den Winkeln.
Fortschreitende Bewegung, s. u. Be
wegung No. 2.
Fouriers Lehre von der Auffin
dung der Wurzeln algebraischer
Gleichungen mit einer unbe
kannten Gröfse.
Die Methode, die Wurzeln einer auf
Null reducirten geordneten Gleichung
zu finden besteht darin, dafs deren
Differenziale der Reihenfolge nach ge
bildet und deren Wurzeln mit denen
der gegebenen Gleichung verglichen
werden.
Ist X = fx = x" ax n ~ 1 -f- ¿x ,l—2
+ ... -f px + q = 0
X, = f'x = nx' l ~ 1 -J- a (n — 1) x"~ 2
+ b (n - 2) x" -3 -f ... p
X 2 =f”x = n(n-l)x"~ 2 + ....
X n =»»(»— 1) (« — 2).... 2 • 1
in der geraden Linie aß, der Endpunkt
u liegt in der Fläche ABE, der Endpunkt
ß in der Fläche Ad).
Eben so rücke man die Flächen FBE
und FCI) 4= mit einander näher bis sie
sich in der geraden Linie yß schneiden;
y liegt in der Fläche FBC, ß in der
Fläche FEI). Die Linien aß und yß
liegen auf entgegengesetzten Seiten und
=L der Basis BCDE in einem Abstande
von derselben = {-AF und aß und ßy
zugleich rechtwinklig zu einander in einem
egenseitigen Abstand kAF = &BD = ifCE.
ie sind = lang = JC/I = £ BE und lie
gen wie die Halbirungslinie der gegen
überliegenden Seiten des Quadrats BCDE.
Nimmt man also aß und yß als Kanten,
construirt die Dreiecksebenen aßy, ayß,
ßyß und aßß, so sind die Dreiecke gleich
seitig, congruent und bilden das regu
läre Tetraeder.
So nun wie dieses Hemioctaeder aus
so kann man in jede dieser Functionen
einen so grofsen Werth i)l für x setzen,
dafs das erste Glied, weil es den höch
sten Exponent hat, gröfser wird als alle
übrigen Glieder zusammengenommen.
Ist M positiv, so werden die Werthe aller
Functionen positiv, ist M negativ, so
werden die Werthe der Functionen po
sitiv oder negativ, je nachdem deren erste
Glieder gerade oder ungerade Exponen
ten haben. Die Folgen oder Wechsel
der Vorzeichen spielen aber eine wichtige
Rolle für die Auffindung der Wurzeln
der gegebenen Gleichung.
Beispiel. Es ist folgende Gleichung
vom 5ten Grade gegeben und von der
selben sind der Reihe nach die 5 mög
lichen Differenziale genommen.
C(x + 1) (x -f 5) (x — 2) (x - 6) (x - 50)]
X — x 5 — 52x 4 -F 69x 3 + I582x 2 — 1540x
- 3000 = 0
A', = 5x 4 - 208x 3 + 207x 2 + 3164x -1540