Full text: E - J (3. Band)

Gewölbe. 
Lagerfuge der horizontale Schub = P, der 
Vertikaldruck = Q + Q’• Jede Fuge des 
Gewölbes also erleidet eine Horizontal 
wirkung = der Scheitelspannung und einen 
Vertikaldruck = dem Gewicht der über 
der Fuge bis zum Scheitel befindlichen 
Gewölbstücke. 
Es entwickelt sich also für jede ein 
zelne Fuge die ihr zugehörige Scheitel 
spannung, und die wirklich im Schei 
tel thätige Spannung ist offenbar 
die, bei welcher Q • cot (y + 7) ein Maxi 
mum ist', welches ermittelt werden mufs 
und mit welchem die wirkliche Scheitel 
spannung, der Horizontalschub des 
Gewölbes vermöge der Keilwir- 
kung gefunden wird. 
Wird der Horizontalschub kleiner, so 
entfernt sich die Mittelkraft R von P, 
der Z PFR "wird gröfser; ist demnach 
der Horizontalschub so gering, dafs für 
das Maximum von Q cot (7 + 7) der Z HFR 
gröfser wird als der Reibungswinkel, so 
erfolgt ein wirkliches Gleiten des Ge- 
wölbstiicks ABDE auf DE nach innen 
zu; desgleichen ein Gleiten des rechts 
befindlichen Gewölbstücks ABD'E' längs 
seiner Lagerfuge D'E’. 
8. Um den Werth der Scheitelspannung 
ad 7 zu ermitteln, ist zuerst der Reibungs 
winkel r für das Steinmaterial zu be 
stimmen nöthig, welches nur aus Erfah 
rungen geschehen kann. 
Durch wiederholte Versuche ist ermit 
telt worden: 
Bei gebrannten Ziegeln 
(nach Amontons) . . 
Bei behauenen Steinen 
zwischen welche gesäg 
tes (nicht behobeltes) 
Holz gelegt ist (nach 
Perronet) 
Bei Wölbsteinen auf Kei 
len und trocken ver 
setzt (nach Gauthey) . 
Bei Stein auf Stein oder 
auf lufttrocknem Mör 
tel (nach Boistard) . . 
Bei gut zugerichteten Stei 
nen (nach Perronet) . 
bis . 
Bei den Granitgewölbstei- 
nen der New-London- 
Bridge, deren Lagerfu 
gen gut und ohne Mör- 
Dieselben mit frischem 
und feingemahlenem 
r 
0,75 
36° 52' 
0,835 
39° 52' 
0,8 
38° 40' 
0,76 
CO 
O 
0,5317 
28° 
0,5773 
30° 
0,65 
33° 
0,67 
34° 
0,47 
25° 
0,49 
26° 
Bei Bramley-Fall- und 
Wetbey - Sandsteinen, 
die Fugen auf gewöhn 
liche Art zugerichtet . 
Dieselben mit Mörtel . . 
Nach Morin’s Versuchen 
(Mosely-Scheffler) 
Oolith auf Oolith . . . 
Muschelkalk auf Oolith . 
Ziegelstein auf Oolith 
Muschelkalk auf Muschel 
kalk ....... 
Oolith auf Muschelkalk . 
Ziegelstein auf Muschel 
kalk 
Oolith auf Oolith, mit 
Mörtel aus 3 Theilen 
feinem Sande und 1 
Theil hydraulischen 
Kalk 
Weicher Kalkstein auf 
weichem Kalkstein, gut 
behauen 
Harter Kalkstein auf wei 
chem Kalkstein, gut 
behauen 
Ziegelstein auf weichem 
Kalkstein, gut behauen 
Harter Kalkstein auf har 
tem Kalkstein, gut be 
hauen 
Weicher Kalkstein auf 
hartem Kalkstein, gut 
behauen 
Ziegelstein auf hartem 
Kalkstein, gut behauen 
Weicher Kalkstein auf 
weichem Kalkstein mit 
frischem Mörtel . . . 
Weicher Quadersandstein 
auf demselben (nach 
Rennie) 
Derselbe auf demselben 
mit frischem Mörtel 
(nach Rennie) . . . 
Kalkstein auf Kalkstein, 
beide Flächen mit dem 
Meifsel rauh gemacht 
(nach Bonchardi) . . 
Gut bearbeiteten Granit 
auf rauhem Granit (nach 
Rennie) 
Desgleichen auf frischem 
Mörtel (nach Rennie) . 
Grob behauenerWerkstein 
auf einer Unterlage von 
Thon 
Desgl. der Thon feucht 
und milde . , , . . 
0,7 
0,7265 
0,649 
35 c 
36° 
33° 
0,6745 34° 
0,74 
0,75 
0,67 
36° 30' 
36°52' 
33° 50' 
0,70 ; 35° 0’ 
0,75 36° 52’ 
0,67 
0,74 
0,74 
0,75 
0,67 
0,70 
0,67 
0,67 
0,74 
0,71 
0,66 
33° 50' 
36° 30’ 
36° 30' 
36° 52' 
33° 50' 
35° 0' 
33° 50' 
33° 50' 
36° 30’ 
35° 23' 
33° 26' 
37° 58’ 
33° 26' 
26° 7'
	        
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