Glied. 199
Goniometrie.
u = ì • 1 (1 + 1) = 1
m = l • 2 (2 + 1) = 3
» = 1 • 3 (3 + 1) = 6
m = | • 4 (4 + 1) = 10
n = 10 w = [ • 10 (10 + 1) = 55
8. auch den Art. Gleichnamig.
Gnomon (Geometr.) nennt Euklid im
zweiten Buch, Satz 6, 7 und 8 den einem
Winkelmaafs ähnlichen (yi’iouwr das Win-
kelmaafs, die Richtschnur) Ueberrest aus
einem Quadrat, wenn ein in demselben
von einem Eckpunkt aus construirtes
Quadrat von dem ganzen fortgenommen
wird; also Bd. II., pag. 73, Eig. 412, die
aus 2 Rectangeln bestehende Ebene
JGCEH, also die Ebene, welche übrig
bleibt, wenn von dem Quadrat GH das
Quadrat CE fortgenommen ist.
Klügel in seinem mathematischen Wör
terbuch erweitert den Begriff dahin, dafs
er nicht nur für ein Quadrat, sondern
auch für jedes Parallelogramm gilt, wenn,
wie es bei dem Quadrat immer der Fall
ist, eine Diagonale des kleineren abzu
ziehenden Parallelogramms mit einer des
ganzen in derselben Linie liegt.
Demnach wäre auch Bd II., pag. 73,
Fig. 410 die Figur CGHEBA (ein schie
fes Winkelmaafs) ein Gnomon.
Gnomon (Astr.) bedeutet den Zeiger
an einer Sonnenuhr (yvio^iwv Anzeiger).
Auch bezeichnet man mit Gnomon eine
Vorrichtung, mittelst welcher man den
Augenblick des eintretenden wahren Mit
tags markirt, indem man einen finsteren
Raum, auf dessen horizontalen Boden die
Mittagslinie verzeichnet ist, mit einer nor
mal auf der Mittagslinie befindlichen Wand
schliefst und in einem mit jener Mittags
linie in derselben lothrechten Ebene lie
genden Punkt dieser Wand eine sehr
kleine Oeffnung bildet, durch welche nun
die Sonne einen Strahl in den dunklen
Raum wirft, der von dem Morgen bis zu
dem Mittage hin der auf dem Boden
verzeichneten Mittagslinie immer näher
kommt und mit dem augenblicklichen
Eintritt des wahren Mittags sie trifft.
Goldene Regel war bei den alten Rech
nenmeistern die Anweisung, aus 3 gege
benen Gliedern einer Proportion das vierte
zu finden, also die Vorschrift für die Aus
rechnung eines Regel-de-tri-Exempels.
Goldene Zahlen, s. u. Epakten.
Goniometrie (ywrtct Winkel, Ecke) wird
jetzt ziemlich allgemein derjenige Theil
der Geometrie genannt, welcher mit dem
Zusammenhang zwischen Winkeln und
ihnen zugehörigen geraden Linien sich
beschäftigt; und da man eine zweite Ab
theilung dieses Theils Cyclo m et rie
(xvxIoí, Kreis) nennt, so ist die Gonio
metrie die Wissenschaft, welche Linien
aus gegebenen Winkeln und Cyclometrie
die Wissenschaft, welche die Winkel
(Kreisbogen) aus gegebenen Linien ken
nen lehrt.
Früher nannte man beide Disciplinen,
die G. und die C. allgemein Trigono
metrie, und wiewohl dieses Wort Drei
ecksmessung heifst (Tyiyovov Dreieck,
/uerntiv messen), so wurden nach der Er
klärung der trigonometrischen Linien und
den Aufgaben über die Dreiecke auch
noch die der Vierecke und der Vielecke
aufgelöst, so wie in der Elementar-Geo-
metrie die Lehre von den Dreiecken die
Basis aller geometrischen Erkenntnisse ist.
Die Namen Goniometrie und Cyclo
metrie sind aber entsprechender und be
zeichnender, so bald sie die Lehren, ab
gesehen von deren Anwendung auf Fi
guren, enthalten; es folgt hiernach dann
die Trigonometrie und wenn man will
eine Polygonometrie.
2. Der Name Trigonometrie für die Ge-
sammtheit der hierher gehörigen Erkennt
nisse wird dadurch gerechtfertigt, dafs
das Dreieck so recht geeignet ist, die Un-
erläfslichkeit dieser neuen Disciplin der
Geometrie zu begründen.
Fig. G69.
Denn die Elementargeometrie lehrt den
Zusammenhang zwischen Seiten und Win
keln nur in den Fällen, wo Winkel rechte
und aliquote Theile von rechten Win
keln sind.
Es sei nämlich ¿1 ACD =
also Z.ACB = 2Z_BCD
ferner CA = CD = CB
»A2io