Grad.
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Gradeintheilung.
Grade ist uralt und rührt von den Astro
nomen her, welche damals das Jahr zu,
360 Tagen rechneten und somit die
Ekliptik in 360 Theile theilten, von wel
chen nun jeder Theil einen Tag bezeich-
nete.
Die Franzosen, welche seit ihrer ersten
Revolution alles decimiren, haben es auch
mit dem Kreise gethan, und zwar mit
dem Quadrant, den sie in 100 Grade theil
ten; 1 Grad wurde = 100 Minuten, 1 Mir
nute = 100 Secunden u. s. w. gesetzt.
Ungeachtet der grofsen Zweckmäfsigkeit
dieser Decimaltheilung hat sie sich nicht
lange erhalten.
Jeder der 360 Grade (360°) wird in 60
Minuten (60'), jede Minute in 60 Secun
den (60”), diese in 60 Terzien (60’”) ge-
theilt.
Demnach hat der Kreisumfang
360 Grade; log = 2,556 3025
21600 Minuten; log — 4,334 4538
1296 000 Secunden; log = 6,112 6050
Der Halbmesser eines Kreises hat an
Länge
57,29578 Grade ; log = 1,758 1226
3437,7468 Minuten; log = 3,536 2739
206264,8 Secunden; log = 5,314 4251
Da zu gleichen Kreisbogen auch gleiche
Centriwinkel gehören, so wird mit der
Eintheilung des Kreisumfangs in 360
Graden der zu ihm gehörende Centri
winkel, in einer Gröfse von 4 rechten
Winkeln in ebenfalls 360 Grade getheilt,
also der Quadrant in 90 Grade. Der Um
fang hat Bogengrade, Bogenminuten, Bo-
gensecunden; der Centriwinkel hat Win
kelgrade, Winkelminuten, Winkelsecun-
den.
Da die zu gleichen Centriwinkeln ge
hörenden Kreisbogen in Länge wie die
Halbmesser des Kreises sich verhalten,
so werden die Längen der Bogen für den
Halbmesser = 1 als abstracte Zahlen an
gegeben; eben so die zu den Bogen ge
hörenden trigonometrischen Linien. Nur
bei deren Logarithmen wird ein Halb
messer von 10000 000000 (10 tausend
Millionen) zu Grunde gelegt, um die ihnen
meist zukommende subtractive Characte-
ristik zu vermeiden, welche stillschwei
gend = — 10 festgesetzt ist.
Der Kreisumfang =2 n correspondirt
mit 360° (Winkelgrad)
Der Halbkreis — n mit 180°
Der Quadrant = \n mit 90°
1 Bogengrad = T £ ö 7r mit 1°
Die elliptischen Umfänge werden gleich
falls in 360° getheilt, und zwar von dem
Mittelpunkt aus in 360 gleiche Winkel
grade, so dafs die Bogengrade ungleiche
Längen erhalten*
Alle Parallelkreise der Erdoberfläche
vom Aequator bis zu den Polen, alle Me
ridiane werden in 360 Grade getheilt.
Erstere geben die Längengrade, letz
tere die Breitengrade (s. d.)
Gradbogen ist ein in Graden angege
bener Kreisbogen, dessen Länge bei Ver
messungen und Berechnungen in Theilen
des Halbmessers ausgedrückt werden mufs.
Bezeichnet man diesen in Winkelgraden
gegebenen Bogen mit er, so hat man die
Länge x des Bogens aus der Proportion:
360° : 2nr = «°
o o
woraus x = 2„r^ 0 =nr T ~ 0
und in Logarithmen
m' r ")
Es ist log n =0,497 1499
log 180 = 2,255 2725
mithin log = 0,241 8474 - 2
180
und log x — 0,2418474 — 2 + log (*•«)
Tabellen der Längen der Gradbogen
von 1° bis 360°, von 1' bis 60’ und von
1” bis 60” finden sich in den gröfseren
logarithmischen Tafeln; u. a. in den
Werken : Sammlung mathematischer Ta
feln... von Georg Freiherrn von Vega,
herausgegeben von Dr. J. A. Hülsse,
Leipzig 1849 und in: Georgs Freih. v.
Yega Logarithmisch - trigonometrisches
Handbuch, bearbeitet von Dr. C. Bremi-
ker, Berlin 1859.
Gradeintheilung. Diese (s. den Art.
Grad) betrifft die Eintheilung der Voll
kreise von Winkelmefsinstrumenten, und
man hat es in der Technik für die An
fertigung correcter Theilmaschinen zu
einer sehr bedeutenden Höhe gebracht.
Früher, wo dies noch nicht der Fall war,
hatte man neben der üblichen Einthei
lung in 360°, oder vielmehr bei Einthei
lung von Quadranten in 90°, zur Cor-
rection noch eine Eintheilung in 96°,
weil man den Quadrant mit der Länge
des Halbmessers als Sehne genau in 3
gleiche Theile theilen konnte und aufser-
dem, da die Zahl 96 durch wiederholte
geometrisch auszuführende Halbirungen
in kleinere Theile zu bringen ist, vor
ausgesetzt, dafs diese Theile correcter
ausfallen als die der Zahl 90: Mit einer
Correctionstabelle wurden die neunziger