Full text: E - J (3. Band)

Fernrohr. 
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Fernrohr. 
fangen; er geht aber nicht wie hier ge 
zeichnet ist, geradlinig durch, sondern 
wie der Art.: „ A b 1 e n k n n g d e s Licht 
strahls“ mit Fig. 8 angibt, nach dem 
Einfallsloth hin geneigt. Ist pp' dieses 
Einfallsloth für den Punkt p, so fällt der 
gebrochene fortgesetzte Strahl über pn 
hinaus, der Austrittspunkt des Strahls 
liegt oberhalb so dafs das wirklich 
entstehende Luftbild nm um ein Gerin 
ges von n über m verlängert wird. Von 
diesem beiläufigen und geringfügigen Um 
stande ist bei der Zeichnung abgesehen 
worden. 
Fig. 265 zeigt aber, dafs wenn mit der 
Axe parallele Strahlen aA, bß ... auf ein 
Hohlglas fallen, dieselben durch das Glas 
hindurch nach An', Bb' .... hin und zwar 
so gebrochen werden, als wenn sie aus 
einem vor dem Glase befindlichen Punkt 
iV, dem Zerstreuungspunkt unge 
brochen ausgegangen wären. Nun findet 
in Fig. 621 der umgekehrte Fall statt: 
sämmtliche F mit der Axe auf DE fal 
lende und daselbst gebrochene Strahlen 
vereinigen sich ungebrochen in n-, nun 
ist dies dieselbe Erscheinung, als wenn 
Lichtstrahlen von nm aus 4= der Axe 
auf die Glasfläche GH fielen, folglich wer 
den die von N herkommenden Strahlen, 
indem sie ans GH heraustreten, 4-- mit 
der Axe gebrochen; der Strahl Du' also 
in die mit n°n parallele Richtung nn l . 
Desgleichen vereinigen sich alle unter 
dem /_M°CN auf DE fallenden und da 
selbst gebrochenen Strahlen ungebrochen 
in m, dieselben scheinen aber von der 
hohlen Oberfläche 67/ herzukommen; 
folglich werden diese Strahlen, indem sie 
aus GH heraustreten, in Richtungen ge 
brochen , die mit n°m 4= sind, wie z. B. 
der Strahl Dm in die Richtung m’m l ; 
der Strahl Cm in die Richtung m°m 0 . 
Dieser letzte Satz stimmt auch voll 
kommen überein mit dem letzten Satz 
des Art. „Brille“ zu Fig. 266: Es wird 
hier von dem Gegenstand ab, welcher 
in nur geringer Entfernung von dem 
Glase Aß sich befindet, das dem Glase 
näher gerückte Bild a'l> construirt. In 
Fig. 621 ist nm das Bild, und der Ge 
genstand NM, welcher in Wirklichkeit 
jenseits des Glases GH liegt, übt durch 
die Brechung der Lichtstrahlen eine Wir 
kung auf das Auge, als wenn es dies 
seits des Glases GH, weit über nm hinaus 
sich befände. 
In Fig. 266 sind die beiden Strahlen 
Aa' und Ca’, welche das Bild a’ hervor 
bringen, nach dessen Gegenstand a ge 
richtet ; je weiter a von Aß entfernt ist, 
desto kleiner wird /_Aaa', für eine un 
endliche Entfernung wird dieser Winkel 
= 0 und die Strahlen Aa, Ca werden 
mit einander. Dies ist aber Fig. 621 der 
Fall, weil NM als Gestirn in einer so 
grofsen Entfernung sich befindet, dafs 
n°m und m°m 0 , welche rückwärts verlän 
gert in M zusammen treffen sollen, als 
4= erscheinen. 
Wenn das Auge dicht vor die Fläche 
GH gebracht wird, so empfängt es alle 
Strahlen, die von dem Gegenstand NM 
auf DE fallen, und derselbe erscheint 
in einem Bilde nm, und da dieses Bild 
auf der Netzhaut verkehrt sich abspie 
gelt, so wird es durch die Vernunft wie 
der zurück also verkehrt aus dem Auge 
hinausgeworfen und man sieht es wie der 
Gegenstand in Wirklichkeit ist, während 
bei dem Keppler’schen Fernrohr der Ge 
genstand verkehrt erscheint. 
In Betreff der Vergröfserung hat man 
den natürlichen Sehewinkel für den Ge 
genstand NM den ¿M°CN = Z_nCm, der
	        
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