Längenmaafs.
Länge der Sonne und des Mondes. 126
derselben zu vergleichen, um also
die Gröfsen anderer Längen-Aus
dehnungen als Vielfache jener Ein
heit anzugeben.
Der Längenmaafse gibt es je
nach der Ausdehnung und der Na
tur der zu messenden Längen ver
schiedene. Für kleine Längen hat
man die bekannten Maafse: den
Fufs, die Elle, das Meter u. s.
w., mit deren gleichen Untertheilen;
für Feldmaafse und andere städti
sche und ländliche Längen die
Ruthe u. s. w.; für Wege die
Rat he mit ihren Vielfachen: die
Meile, das Meter bis zu dem
Myriameter u. s. w. Für astro
nomische Längen hat man allge
mein das Längenmaafs: die geo
graphische Meile (s d ), welche
übrigens in ihrer wirklichen Länge
noch nicht genau bekannt ist.
Vollmonds 3=180°, des letzten Viertels
4 = 270°.
Tritt die Erde in W, so ist die Länge
der Sonne = 90°, des Neumonds = 90°,
des ersten Viertels = 180°, des Vollmonds
= 270°, des letzten Viertels = 0.
Tritt die Erde in F, so ist die Länge
der Sonne = 180°, des Neumonds = 180°,
des ersten Viertels = 270°, des Vollmonds
= 0°, des letzten Viertels = 90°.
Tritt die Erdo in S, so ist die Länge
der Sonne = 270°, des Neumonds = 270°,
des ersten Viertels = 0, des Vollmonds
= 90°, des letzten Viertels = 180°.
Längenausdehnung ist die Ausdehnung
einer Raumgröfse nach einer Richtung
(s. „ Ausdehnun g“).
Längengrade sind wie die Breiten
grade entweder geographisch oder
astronomisch (s. „Breitengrade,
Grad und geographische Länge“).
Eine interessante Vergleichung zwischen
Längen- nnd Breitengraden der Erde un
ter verschiedenen geographischen Breiten
s. „ Gradlängen“.
Die astronomischen Längengrade wer
den in der Ekliptik von dem Frühlings
punkt als Nullpunkt ab gezählt. Des
gleichen in den Blanetenbahnen (s.
„Länge eines Planeten und Länge
eines Knotens “).
Längenkreise für Orte auf der Erd
oberfläche sind der Aequator und die Pa
rallelkreise.
Längenmaafs ist eine als Einheit ge
wählte Länge um andere Längen mit
Nicht überall können mithin Län
genmaafse unmittelbar zum Abmessen
angelegt werden. Auch bei Vermessung
von Längen auf dem Felde nicht, man
mufs mit Hülfe von Winkelmessungen
die meisten berechnen.
Es ist sehr zu beklagen, dafs für den
jetzt so allgemeinen und über den gan
zen Erdball verbreiteten Verkehr so sehr
viele verschiedene Längenmaafse existi-
ren, um so mehr, da deren Quadrate
und Kuben auch die Verschiedenheit in
den Flächen- und Körpermaafsen hervor
bringen und mit letzteren zugleich die
Verschiedenheit der Gewichtsmaafse. So
z. B. war das gesetzliche preufsische Pfund
der 66te Theil des Gew'ichts eines preu-
fsischen Kubikfufses destillirten Wassers
bei 15° R. In England ist noch jetzt das
Gewicht eines englischen Kubikzolles de
stillirten Wassers von 62° F. bei 30 Zoll
Barometerstand = 252,458 Troy-Grän.
Es liegt dies in dem früheren Zustand
der Abgeschlossenheit von Nachbarstaaten,
und selbst benachbarter Städte eines
Landes, und es hatte fast jede Stadt in
jedem Lande ihre eigenen Maafse und
Gewichte und somit auch ihr eigenes
Längenmaafs. Namentlich sollen die üb
lichen Fufsmaafse in unzähliger Anzahl
aus dem Alterthum herrühren: Griechen
und Römer maafsen mitFufsen, der Fufs
wurde eingetheilt in vier flache Hä nde
(palmi) zu vier Finger oder drei Daumen,
also zu 12 Daumen oder 16 Finger, wel
ches bei den späteren Völkern die Ein-
theilung in Zolle veranlafst hat. Die
Anzahl der verschiedenen Fufsmaafse zu
Anfang dieses Jahrhunderts ging ins Un