Full text: K - P (4. Band)

Linsen. 131 Löwe. 
Der Art. „Astronomisches Fern 
rohr“ zeigt die Wirkung zweier bicon- 
vexen Gläser, das eine als Object iv- 
las, das andere als Ocular glas, beide 
läser so mit einander fest verbunden, 
dafs deren Axen in einerlei geraden Li 
nie liegen und beider Brennpunkte in 
einem Punkt zusammenfallen. 
In dem Art. „Fernrohr“ ist zunächst 
die Wirkung zweier Gläser, eines bicon- 
vexen Objectivglases und eines biconca- 
ven Ocularglases nachgewiesen, die eben 
so wie bei dein astronomischen Fernrohr 
zusammengestellt sind. Der gemeinschaft 
liche Brennpunkt beider Gläser fällt vor 
das Ocular, aufserhalb des Rohrs. 
Hierauf erfolgt die Zusammenstellung 
der terrestrischen Fernröhre mit drei und 
vier unter einander vereinigten bicon- 
vexen Gläsern. 
Es ist bei den so eben gedachten In 
strumenten zu beachten, dafs bei den bei 
den Fernrohren, dem Keplerschen und 
dem Galileischen, die zu beobachtenden 
Körper Gestirne sind, also Körper, die 
äufserst weit entfernt sich befinden und 
eine unermefsliche Menge von Lichtstrah 
len dem Objectiv zuführen. Dasselbe 
findet beim Brennglase statt, für welches 
die Sonne der leuchtende Körper ist. Bei 
den terrestrischen Werkzeugen befinden 
sich die zu beobachtenden Gegenstände, 
mit Gestirnen verglichen, äufserst nahe, 
und es sind nur Gegenstände von ge 
ringer Ausdehnung, oft nur einzelne sehr 
kleine Flächen. 
Literalalgebra begreift die in Buch 
stabenausdrücken gegebenen algebrai 
schen Aufgaben. 
Literalgleichungen sind die in Buch- 
stabengröfsen gegebenen Gleichungen. 
Localhorizontal-Parallaxe, s. u. „ A e q u a- 
toreal-Parallaxe. 
Locomotiven. Diese üben ihre Zug 
kraft nur dadurch, dafs sie mit ihrem 
bedeutenden eigenen Gewicht ihre beiden 
Treibräder belasten, und dafs diese ge 
gen die Schienen in der gleitenden Rei 
bung eine feste Stütze finden, während 
die Lastwagen nur die viel geringere 
gleitende Reibung als Widerstand ent 
gegensetzen. 
Die überhaupt zu überwindenden Wi 
derstände eines Eisenbahnzuges werden 
den Versuchen und Beobachtungen zu 
folge angegeben: 
1. Die Reibung der' Radachsen 
sämmtlicher Wagen des Zuges. 
wo ,u der Reibungscoefficient 0,05; d der 
Durchmesser des Zapfens, D der der Rä 
der, Q das Gewicht der Wagen mit Aus- 
schlufs der Räder bedeutet. 
2. Die Reibung der Räder auf den 
Schienen. 
P*=P.(Q + q) 
wo /u, den Reibungscoefficient =0,001; 
(] das Gewicht der Räder und Achsen be 
deutet. 
3. Die Schwerkraft bei Ueber- 
windung von Steigungen. 
P 3 = (Q + q) sin « 
wo « der Elevationswinkel der Steigung 
ist. 
4. Der Luftwiderstand. 
P 4 = 0,0625 m • • F 
wo v die Geschwindigkeit des Wagenzu 
ges, F die dem Winde entgegenstehende 
Fläche des Zuges lind m ein von dem 
Verhältnifs der Wagenlänge zu deren 
Querschnitt und den gegenseitigen Ent 
fernungen der Wagen abhängiger Coef 
ficient 1,10 bis 1,43. Pambour bestimmt 
F aus der Summe S sämmtlicher Wa 
gen inch Locomotive und Tender; für 
den ersten 70 OFufs und für jeden fol 
genden 10 DFufs, mithin F= 10 (S + 6) 
□ Fufs. 
Die Summe der Widerstände ist 
Pl + Pl+Pi+Pi- 
Harding gibt folgende mit der Erfah 
rung stimmende Formel für die erforder 
liche Zugkraft der Locomotiven in eng 
lischen Pfunden für jedes Ton 
F* 
P = 5,9964 + 0,3335 • V + 0,002567 — F 
wo P die Zugkraft, V die Geschwindig 
keit des Zuges per Stunde in englischen 
Meilen, Q das Gewicht des Zuges in Tons 
und F die Widerstandsfläche in DFufs 
bedeuten. Z. B. ein Zug hat die Ge 
schwindigkeit V = 6 preufs. Fufs, per 
Stunde = 28,0833 engl. Meilen, dessen 
Gewicht sei 4000 Zoll-Centner = 196,84 
engl. Tons, die Widerstandsfläche =250 
preufs. DFufs = 265 engl. DFufs, so ist 
die Zugkraft pro Ton in englischen Pfun 
den 
5,9964+9,3658 + 2,7255=18,0877 engl. Pfd. 
Die gesammte Zugkraft für den Zug 
= 18,0877 x 196,84 = 3560,4 engl. Pfund 
= 3230 Zollpfund. 
Löwe, Astr. (Q). Das fünfte Him 
melszeichen der nördlichen Halbkugel, 
9*
	        
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