Multiplication.
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Multiplication.
Trennung der Multiplication von den
Species geschieht von einigen Rechnen
meistern deshalb, weil man zur Darstel
lung des Products bei mehrziffrigem Mul
tiplicator die einzelnen Productenreihen
addiren mufs, dafs also die Multiplication
eine Species zu Hülfe nimmt, also nicht
selbstständig, nicht einfach bleibt.
Die theilweise Multiplication aber ist
in dem (dekadischen) Zahlensystem be
gründet. Z. B. 103 mal 75 heifst: die
Zahl soll verfünfundsiebzigfacht werden.
Da nun das Einmaleins als Hülfsmittel
dem dekadischen System entsprechend
für Einer genügt, eine weitere Ausdeh
nung desselben vielmehr die Vortheile
des Systems nur abweist, so geschieht
zuerst eine Verfünffachung, hierauf eine
Versiebenfachung der Zahl 103 und letz
tere verzehnfacht, wird nun mit dem er
sten Product addirt. Und auf diese Weise
müssen alle Rechenexempel ausgeführt
werden, wenn man der Vortheile des
Einmaleins und des dekadischen Systems
theilhaftig werden will. Die Rechenart
ist folgende. Man schreibt:
103
75
Es ist 5 mal 103= 515
70 mal 103= 721
Addirt gibt 75 mal 103= .... 7725
Die einzelnen Producte 515 und 7210,
von der man der Bequemlichkeit wegen
die Null fortläfst, heifsen Partial-Pro
ducte. Das Zeichen für die Multiplica
tion ist ein Punkt oder ein liegendes
Kreuz: die Forderung 75 mal 103 wird
geschrieben 75 * 103 oder 75x103.
Die Multiplication der gemeinen Brüche
mit ganzen Zahlen und mit gemeinen
Brüchen s. u. „Bruch“, Bd. I., pag. 436,
mit Decimalbrüchen s. u. „Decimal-
bruch“. Die abgekürzte M. ist in einem
kurzen Art Bd. I, pag. 5 gezeigt.
Ist ein periodischer Decimalbruch mit
einer ganzen oder mit einer geschlosse
nen Zahl zu multipliciren, so ist nur zu
beobachten, dafs die Perioden jedes Par-
tialproducts für die Ermittelung der rich
tigen Periode des verlangten Products in
hinreichender Anzahl neben und unter
einander geschrieben werden.
Beispiel 1. 7,9 x 0,578 578 . ..
5 207 207 207
40 500 500 50
4,5 707 707 .. .
2- 2,574 x 243,43257 43257 ....
973 73029 73029 73029
17040 28020 28020 2802
121716 28716 28716 287
486865 14865 14865 14
626,595 44631 44631.
Die Multiplication eines periodischen
Decimalbruchs mit einem periodischen
Decimalbruch führt zu keinem erwünsch
ten Resultat, denn gesetzt man habe die
Zahl 0,4646 .... = mit 0,111...= ^ zu
multipliciren, so hat man zu berech
nen und es können 890 verschiedene
Reste entstehen, die Periode kann also
890 Ziffern begreifen. Oder man rechnet
£ X 0,46 46 ..., so hat man gleichfalls
keine Aussicht auf eine kurze, oder viel
mehr man hat die Aussicht auf dieselbe
lange Periode.
Die Multiplication der Buchstabengrö-
fsen, s. „Buchstabenrechnung“, pag.
438. Die Multiplication mit imaginären
Gröfsen s. d. Art. pag. 283.
Eine eigentümliche Art von Multi
plication , bei welcher beide Factoren
benannte, gleichartige und ungleichartige
Gröfsen sind und ein Product liefern,
welches mit keinem der beiden Factoren
gleichartig ist, ist die Multiplication
geometrischer Gröfsen mit einan
der. Den Zusammenhang, dafs Linien
mal Linien = Flächen, und dafs Linien
mal Linien mal Linien oder Linien mal
Flächen = Körper sind, siehe die Art.
„Flächenmaafs “ und „cubisches
Maafs“. Wie Linien mit Linien zu
Flächen multiplicirt werden, s. den Art.
„Algebraische Geometrie“ Bd. I,
pag. 45 mit Fig. 41, 42 und 43. Eben
so geschieht die Multiplication zu Kör
pern, z. B.:
3'5" X 7’4” x 6'5" ist ein rechtwink
liges Parallelepiped, dessen drei Kanten
die Factoren zu Längen haben.
3' 5" x 7’ 4" sind = dem zu beiden Fac
toren als Seiten gehörenden Rechteck
= 25 X VD' = 25 □' 8
Diese Seitenfläche mit dem dritten Fac-