Null.
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Nutation.
eines Etwas; denn jeder gegenwärtige
Zeitaugenblick ist eine Null, der Anfangs
punkt jeder zu ziehenden geraden Linie
ist eine Null; Null ist die Differenz zwi
schen gleichem Minuend und Subtrahend;
Null ist die Grenze des gleichartig Ent
gegengesetzten, z. B. in der Reihe der
additiven und subtractiven Logarithmen.
Null und Nichts sind unterschieden,
denn Nichts ist das Nichtdasein, das Nicht
vorhandensein eines Etwas. Null als
Gröfse betrachtet und damit gerechnet
gibt ungereimte Resultate (vergl. „Ab
surd). Gleichwohl wird Null als eine
im Verschwinden begriffene Gröfse be
trachtet und damit rechnungsweise ver
fahren.
Nullpunkt ist der Anfangspunkt einer
Skala, einer Reihe, eines Winkelmessers.
Nullzeiclien (0) das Zeichen für Null
ist schon beim Zahlenschreiben und Zah
lenrechnen von Wichtigkeit, wo mit dem
selben die Ordnungsstellen, welche leer
bleiben sollen, ausgefüllt werden.
Numeriren heifst jede nach dem de
kadischen System geschriebene Zahl rich
tig aussprechen und jede ausgesprochene
Zahl dem dekadischen System entspre
chend niederschreiben.
Numerisch ist was bestimmte Zahlen
betrifft als: numerische Gleichun
gen, solche, deren bekannte Gröfsen be
stimmte Zahlen sind, sie heifsen auch
Zahlengleichungen im Gegensatz zu
den Literal- oder Buchstabenglei
chungen.
Numerus, die Zahl. Man nennt beson
ders Numerus die Zahl in Beziehung auf
ihren Logarithmus und sagt: die Numeri
und ihre Logarithmen.
Nutätion (Schwanken) der Erdaxe
ist die fortdauernde Aenderung der Erd
axe in ihrer Parallelität mit sich selbst.
Die Axe hat gegen die Axe der Ekliptik
eine Neigung von 23£ Grad, nämlich ge
rade so viel als die Schiefe der Ekliptik
beträgt. Die Nutätion besteht nun darin,
dafs dieser Winkel fortdauernd bald ver-
gröfsert, bald verkleinert wird. Es liegt
dies in den verschiedenen Anziehungen,
welche die Sonne und der Mond und be
sonders dieser auf unsere Erde ausüben,
je nachdem deren gegenseitige Lagen
verschieden werden:
Die Bahn des Mondes ist gegen die
Ekliptik etwa 5 Grad geneigt, die Eklip
tik gegen den Erdaequator 23£ Grad.
Nun stellen die Lagen des Mondes gegen
die Erde sich folgender Art: Tritt der
aufsteigende Mondknoten in den Früh
lingspunkt, so hat der Erdaequator gegen
die Mondbahn eine Neigung von (23£ + 5)
= 28^ Grad, und tritt er in den Herbst
punkt, so haben beide eine Neigung von
(234- — 5) = 18V Grad. In dem ersten Fall
wird die Erdaxe von dem Pol der Eklip
tik um 9 Secunden entfernt, in dem zwei
ten um 9 Secunden genähert, so dafs
die jährlichen Neigungsänderungen durch
den Mond allein 18 Secunden betragen.
Hierzu kommen noch die Aenderungen,
welche aus dem Vorrücken der Nacht
gleichen hervorgehen, welche also die
Sonne durch Attraction, und zwar eben
falls regelmäfsig periodisch bewirkt.
Ferner die Störungen durch Annähe
rung gröfserer Planeten in verschiedenen
Richtungen, besonders des Jupiters.