Organische Beschreihung etc. 218 Orientir. eines grofs. Dreiecksnetz.
Fig. 865.
nach LM abwärts und läfst das zweite
Lineal immer durch den Punkt E gehen,
was sehr leicht ist, wenn man in M und
E dünne Stifte einsteckt, so beschreibt
der Durchschnittspunkt D beider Lineal
kanten die Hyperbelpunkte (wie D, D',
D\ E).
Denn es ist LZ : L V — EZ :dV
und da LV=MZ
auch LZ.MZ = EZ:dV
oder MV: MZ = EZ : dV
woraus MVxDV=MZxEZ.
3. In dem Art. „Brennpunkt der
Parabel“, pag. 417, No. 6 und 7 mit
Fig. 254 und 255 sind zwei Constructio-
nen der Parabel angegeben, aber keine
stetig zu machende Zeichnung. Dagegen
gibt der Satz 4, pag. 417 das Mittel dazu.
Nimmt man nämlich (Fig. 253) ein Win-
kelmaafs B'NK, befestigt an der Lineal-
Kante NK in einem nach K hin gelege
nen Punkt einen Faden von der Länge
KN, wenn K selbst der Befestigungs
punkt ist, den zweiten Endpunkt aber in
dem Brennpunkt B, schiebt das Winkel-
maafs längs der Directrice B'N von der
Axe B’F ab in die Höhe und hält zwi
schen Faden und Linealkante NK einen
Stift, so beschreibt dieser die Parabel.
Denn in jeder Lage des Winkelmaafses
ist der Stift in der Spitze J eines Win
kels wie Z BJK, so dafs der Brennstrahl
BJ immer = JN = DB' = x + {j> verbleibt.
Orientirboussole ist ein Hülfsinstru-
ment zu Orientirung eines Mefstisches
nach dem magnetischen Meridian, welches
besonders nothwendig ist, wenn die Mefs-
tischaufnahme mit einer gröfseren Ver
messung, bei welcher die Boussole an
gewendet worden, Zusammenhang hat.
Sie besteht in einer etwa 4 bis 5 Zoll
langen möglichst empfindlichen Magnet
nadel, die mit ihrem Agathütchen auf
einer Stahlspitze sich bewegt und arretirt
werden kann. Diese befindet sich in einem
Kästchen von etwa 6 Zoll Länge, 4 Zoll
Breite. Die Richtung, -welche die Mag
netnadel annehmen soll, ist auf dem Bo
den des Kastens mit scharfer und deut
licher Linie markirt und mit Nord und
Süd bezeichnet und zwar so, dafs sie un
mittelbar durch Zeichenpunkte auf die
Mefstischplatte übertragen werden kann.
Man setzt nun das Kästchen auf den
Mefstisch und dreht es so lange bis die
Magnetnadel über diese Linie einspielt
und darin verbleibt, wo dann die unmit
telbare Verzeichnung auf der Meistisch
platte geschieht.
Orientirung eines grofsen Dreiecks
netzes. Hierunter versteht man die Auf
tragung auf dem Papier einer sehr ge
nau gefertigten gröfseren Vermessung von
einander anschliefsenden grofsen Drei
ecken mit Hülfe nur einer oder zweien
direct vermessenen Standlinien und mög
lichst genauer und einander berichtigen
der Winkelaufnahmen. Es wird also
vorausgesetzt, dafs die grofsen
Seiten der Dreiecke und zur ge-
enseitigen Berichtigung deren
iagonalen sowie Verbindungsli
nien mit anderen Dreiecken tri
gonometrisch berechnet undklei-
nere sich erwiesene Differenzen
ausgeglichen worden.
Wollte man nun diese berechneten
Dreiecke, so wie sie aneinander liegen,
successive auch auf der Zeichnung an
einander reihen, so würde jeder einzelne
aus der Stärke der Punkte und der Breite
der Bleistiftlinien von einer Dreieckslinie
auf die andere sich übertragen und man
läuft Gefahr, ein nicht ganz richtiges,
oder wie man auch sagt, ein verscho
benes Netz auf dem Papier zu erhalten.
Man vermeidet diesen Uebelstand, wenn
man jeden einzelnen Punkt unabhängig
von jedem anderen auftragen kann und
erreicht dies durch Abscissen und Ordi-
naten, wenn man zu der ersten eine Linie
wählt, welche zwei Hauptdreieckspunkte
des Netzes mit einander verbindet, oder
dafs man schon Anfangs die Basis in
ihrer Lage zu einer Abscisse geeignet
nimmt, die dann auf dem Papier nach
beiden Seiten hin verlängert wird. Or-
dinaten darauf sind dann die von den