Parallelen abstecken.
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Paralleleplpedum.
und dann in D ein Signal stellt. Man
bedient sich auch hierbei des Meistisches,
mit dem man eine ähnliche Einrichtung
verbunden hat. Hierauf begibt man sich
mit dem Instrument nach C, richtet das
eine Lineal von C nach D, visirt mit
dem andern Lineal nach rechts einen
Punkt G, setzt dort ein Signal und CE
ist die verlangte mit AB parallel abge
steckte Linie.
Kann man von D nach C nicht vi-
siren, so nimmt man einen Punkt A in
der Richtung AB, von dem man C sehen
kann, stellt dort den Mefstisch auf, vi
sirt nach C, verzeichnet auf demselben
die Richtungen AB-, AC, bringt den
Mefstisch über C, stellt ihn dort auf,
so dafs die gezeichnete Linie AC nach
CA gerichtet wird, dann wird die ge
zeichnete Linie AB visirt, ein Signal H
errichtet und HC ist die verlangte Pa
rallele.
Ist nicht von AB und von keinem
Punkt in AB nach C zu visiren, so wen
det man die Boussole an. Man stellt
diese in irgend einem Punkt der Linie
auf und beobachtet den Winkel zwischen
AB und der Magnetnadel. Diese wieder
über C gebracht und unter demselben
Neigungswinkel visirt, gibt die richtige
Parallele GH.
Gesetzt aber, auch das wäre nicht mög
lich, es wären blofs die Punkte A und B
markirt, man könnte aber weder von A
nach B noch von B in die Richtung nach
A visiren und man solle eine durch C
laufende mit der unbekannten Richtung
AB parallele Linie abstecken, von C sei
aber auch weder nach A noch nach B
Eig. 878.
zu visiren, so ermittele zwei beliebig lie
gende Punkte E, F, von welchen aus A
und B zugleich gesehen werden kann.
IV.
Messe die Längen EF, EC, FC, trage
diese verjüngt auf den Mefstisch, visire
mit demselben von E aus die Richtun-
en EA, EC, EB, EF und von F aus
ie Richtungen FA, FC, FB, FE, ver
zeichne sie sofort auf dem Tisch bis zu
den Durchschnittspunkten A und B, so
hat man die ganze Figur im verjüngten
Maafsstab, zeichnet die Parallele HG und
steckt sie den verjüngten Maafsen ent
sprechend ab.
Parallele Himmelskugel ist die, welche
von einem Pole der Erde aus gesehen
wird, weil es dort scheint, als ob sämmt-
liche Sterne parallel dem Horizont sich
umdrehten, und wo kein Auf- und Un
tergang statt findet.
Parallelebene, s. Bd. III, pag. 5.
Parallelepipedum ist ein Prisma, des
sen Grundfläche ein Parallelogramm ist,
welches also von sechs Parallelogrammen
eingeschlossen wird, von denen die ein
ander gegenüber befindlichen parallel und
congruent sind. Die vier Parallelogramme
zwischen den beiden Grundflächen heifsen
Seitenflächen. Aus der Form des
Körpers geht hervor, dafs man jede der
Begrenzungsflächen zur Grundfläche neh
men kann. Die Begrenzungslinien der
Grundflächen heifsen Grundkanten,
die der Seitenflächen Seiten kanten.
Stehen die Seitenkanten normal auf den
Grundkanten, so heifst das P. normal,
sonst ist es ein schräges, ein schie
fes P.
Jedes P. wird durch eine Diagonal
ebene in zwei gleiche dreiseitige Prismen
getheilt.
2. P. von einerlei Grundebene, deren
egeniiberliegende Seitenflächen, sowie die
en Grundflächen parallele obere Flächen
paarweise in denselben Ebenen liegen,
sind einander gleich.
Bei den beiden P. Fig 879 auf der
selben Grundfläche abcd liegen die obe
ren Flächen efgh und iklm in einer der
Grundfläche parallelen Ebene; ferner lie
gen die vorderen beiden Seitenflächen in
einerlei Ebene und die Hinterflächen des
gleichen.
Nun ist Prisma geacli a? Prisma hfbdmh
hiervon Prisma hfgrli = Prisma hfgrli
bleibt Parallelep. abcdefgh = Par. abcdlikm
3. P. von einerlei oder congruenten
Grundebenen und gleichen Höhen sind
einander gleich.
Sind die Grundflächen nicht einerlei,
so stelle man die beiden P. auf eine und
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