Phoronomie.
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Phoronomie.
Denn es mache die Gerade, in welcher
sich der Punkt bewegen miifste, um die
selben relativen Beschleunigungen nach
den beiden Axen zu geben, mit der Axe
der X den Winkel cp, die Beschleunigung
in dieser Graden am Ende der Zeit t sei
= w, so sind die relativen Beschleuni
gungen nach der Axe der X = u cos cp
und nach der Axe der Y = u sin cp.
Sollten nun diese Beschleunigungen
dieselben sein, welche sich aus der Be
wegung des Punkts in der Curve erge
ben, und weil die Beschleunigung das
Differenzial der Geschwindigkeit ist, so
müfste hiernach sein
'9
dx
dt
= d 3
neos cp = w
wenn man i als unveränderlich annimmt,
, . 8» °bt
und u sm cp = ^ = -gy- = d 2 y
Werden beide Gleichungen quadrirt und
addirt, so hat man
«2 = @, 2 *) 2 + (W (1)
woraus u = \f(dp er) 2 -f (d t 2 y) 2
d ( 2 x d t 2 x
COS Cp — —— = —rrm
M V(d 2 x) 2 + (d 2 y) 2
d 2 y d t * y
sm ip — = -
M V(d 2 x) 2 + (d 2 y) 2
Dagegen würde die Beschleunigung in
der Tangente, wenn darin die Bewegung
nach demselben Gesetz, wie in der Curve
statt fände, weil die Geschwindigkeit darin
am Ende der Zeit t nach dem Obigen
= v ist = sein
= d 2 s
dv_ d
81 dt
Nun ist aber
(d t s) 2 = (d t x) 2 + (d t y) 2 (2)
Also differenzirt
2 b t s • d 2 s = 2 d t x • d t 2 x -f- 2 8py • 8 t 2 y
n a2 b t xxb 2 x + S t yxb*y
woraus 8/s — —
und quadrirt
,* , ^ _ (dx) 3 • (b*x) 2 + (dy) 2 (8 2 y) 2 + 2 9* • dy • d 2 x . 8 2 »/
{ ‘ S) ~ (9s)*
_ [(9x) 2 + (WJ [(9 2 x)* + (d 2 y) 2 \ (dx) 2 (8 2 y) 2 + (dy) 2 (d 2 x) 2
(8s) 2 (8i) 2
‘¿dx • dy • 8 2 <r • d 2 y
+ ’ (Si) 2
Setzt man nun für den ersten Factor
des ersten Gliedes aus Formel 2 den Werth
(8 / 6-) 2 oder (8s) 2 , so hebt sich dieser mit
dem Nenner; der zw'eite Factor ist nach
Formel 1 = u 2 , die beiden letzten Glieder
sind ein Quadrat. Man hat also
,o, 2 n2 2 /9x * 9 2 y — di/ • 8 2 .r\ 2
Der Subtrahend ist aber niemals = 0,
aufser wenn die Curve in eine gerade
Linie sich verwandelt. Denn in diesem
Fall ist
Diese Gleichung noch einmal integrirt
gibt
y = cx + c’
eine Gleichung, welche nur der geraden
Linie angehört, folglich ist die wirkliche
Beschleunigung u des in einer Curve be
wegten Punkts stets gröfser als die Be
schleunigung nach der Tangente; letztere
kann also nur eine relati«e Beschleuni
gung sein.
15. Um ohne Rücksicht auf einwirkende
Kräfte, also rein phoronomisch die wirk-
bx ■ b 2 y - dy b 2 x 9y_ n
(dx) 2 ~°dx~°
•i dy
weil ^ = 0 ist,
folglich auch der Zähler = 0 und
8« • d 2 y — dy • d 2 x ,
8s— 1 ebenfalls = 0.
„8 y . 8 ii
— 0, so ist eine Constantc
und dy = c • 8x.
Fig. 888.