Phoronomie.
265
Phoronomie.
liehe Bahn eines Massenpunkts aus de
ren relativen Bewegungen ganz allgemein
zu bestimmen, seien CX und CY die
rechtwinkligen Coordinatenaxen, x und
y die Coordinaten für einen augenblick
lichen Ort des Massenpunkts M, in wel
chen dieser nach Verlauf der Zeit t ge
kommen ist, und s der von der Masse M
bis dahin zurückgelegte Weg.
Nach phoronomischem Grundgesetz ist
nun die Geschwindigkeit von M in die-
sem Augenblick = deren relative Ge
schwindigkeiten nach CX und CY sind
gy undg~; beide Geschwindigkeiten ge
ben, zu einem Rechteck zusammengesetzt,
in der Diagonale die Mittelgeschwindig
keit
V'(s) , +D*“
dt
l d l)
+(
Nun ist aber nach der Rectifikations-
formel
8
8<r
8 s 8o?
8a? dt
daher
oder
K-f + &L_
Nach phoronomischem Grundgesetz ist
die Beschleunigung eines Massenpunkts
8*s
nach Verlauf der Zeit t = +
8 2 a?
also nach der Axe der X = i
(1) und nach der Axe der V
- , &
d. h. die Geschwindigkeit des Mas
senpunkts M in der Bahn ist = der
Mittel ge schwindigk eit aus den
beiden relativen Geschwindigkei
ten.
Setzt man die beiden relativen Ge
schwindigkeiten mit deren Mittelgeschwin
digkeit zu einem rechtwinkligen Dreieck
MAB, Fig. 875 zusammen, so kann MA
als die Tangente des Curvenelements in
dem von M berührten Punkt betrachtet
werden, folglich ist die Richtung
der Mittelgeschwindigkeit beider
relativen Geschwindigkeiten zu
gleich die Richtung der Bahntan
gente in demselben Punkt.
Aus diesem Grunde nennt man auch
die Tangente an irgend einem Punkt
einer Bahn die Richtung der Ge
schwindigkeit des Massenpunkts
in seiner Bahn, oder die Richtung
der wirklichen Bewegung in dem
Ort der Bahn.
Projicirt man nun diese relativen Be
schleunigungen auf die Tangente der
Bahn in M, so erhält man die Summe
beider
- \ - 9t2 cos “ + T Q ( «
cos ß
Nach der Cnrvenlehre ist aber der Co
sinus des Winkels, den die geometrische
Tangente mit einer der Coordinatenaxen
bildet = dem Differenzial der Coordinate
als Function des urvariablen Bogens.
Mithin, wie auch die Figur angibt:
8a- , 8»/
cos a — -¿t- und cos ß - sr
8 s äs
und die Summe beider relativen Beschleu
nigungen auf die Bahn reducirt:
c _ i P 2 * — 4- lJ 1
* ~M8« 2 * 8s + 8< 2 * 8«J
. 8a: dx dt , dy dy dl
Nun ist 5- = a - • und = sr, •
ds dl 8s os öl o*
81 (Wx
'dC
dx , 8 2 ;/ 8y^
dt + 8< 2
dt
Mithin S = 1 — (l
" o* Vc
-*SNtf+*№*i{.[e)r+ör
also nach Gleichnng 1
81
ds ds _ _ ös _ t ö*s
dt öt~-öt*
(2)
Wie aber oben die Seitenbeschleunigungen nach den Axen der X und der Y,
mm ;
Fi
I|
!J
: