Full text: K - P (4. Band)

Polyeder. 
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Polyeder. 
löge Linien derselben einerlei Verhält 
nis haben und alle homologen Winkel 
einander gleich sind, auch noch die ho 
mologen Stücke in einerlei Anordnung 
neben einander liegen. 
Sind in zwei P. zwei Seitenflächen 
einander ähnlich und liegen alle übrigen 
Eckpunkte derselben in Spitzen je zwei 
und zwei ähnlicher Pyramiden, so sind 
beide P. einander ähnlich. 
Aehnliche P. verhalten sich wie die 
Cubi ihrer Längenabmessungen. 
P. sind symmetrisch, wenn sie con- 
gruente Flächen haben, die aber, wenn 
sie auf homologe Grenzflächen neben ein 
ander gestellt werden, mit den congru- 
enten Flächen nach gerade entgegenge 
setzten Richtungen angeordnet sind. 
Symmetrische P. haben gleichen kör 
perlichen Inhalt. 
Wenn man von den Eckpunkten eines 
P. auf eine aufserhalb des P. liegende 
Ebene Lothe fällt und jedes Loth auf 
der anderen Seite der Ebene um ein 
gleiches Stück verlängert, so sind die 
Endpunkte der Lothe die Eckpunkte eines 
P., welches dem ersten symmetrisch ist. 
Regelmäfsige Polyeder. 
17. Ein regelmäfsiges Polyeder 
ist ein P., welches lauter regel 
mäfsige congruente Grenzflächen 
hat und dessen Ecken von gleich 
viel ebenen Winkeln eingeschlos 
sen werden, 
Die Anzahl der regelmäfsigen P. ist 
begrenzt: Sie hängt ab von den regel 
mäfsigen Vielecken, welche dessen Grenz 
flächen sein können und von deren An 
zahl zu Bildung deren Ecken. 
Weniger als drei Vielecke können keine 
Ecke bilden und wie viel mehr dazu mög 
licher Weise genommen werden dürfen, 
hängt von der Gröfse deren Umfangs 
winkel ab, weil die Summe dieser Win 
kel kleiner als 4 rechte Winkel sein 
mufs. 
Jeder Winkel eines regelmäfsigen Drei 
ecks hat 60°, es können also sechs Drei 
ecke, w r eil diese zusammen gerade 4 R.Z. 
betragen, zu einer Ecke nicht genom 
men werden. Es kann also nur regel 
mäfsige P. geben, deren Ecken 3, 4 und 
5 Dreiecke zu Grenzebenen haben. 
Für Quadrate als Grenzflächen existirt 
aus demselben Grunde nur ein einziges 
regelmäfsiges P. 
Aus demselben Grunde gibt es nur ein 
einziges regelmäfsiges P., dessen Grenz 
flächen Fünfecke sind. Jeder Umfangs 
winkel eines regelmäfsigen Fünf 
ecks hat 108°, drei Umfangswinkel zu 
sammen also 324°. Mit dem Fünfeck 
hört die Grenzfläche auf; denn ein Sechs 
eck hat Umfangswinkel von 120°; es be 
tragen also drei derselben gerade 360°. 
Ist die Anzahl der Seiten einer Grenz 
fläche = n, die Länge der Seite = s, so 
ist der Umfang einer Grenzfläche = ns. 
Um jede Grenzfläche läfst sich ein Kreis 
beschreiben; ist dessen Halbmesser = r,, 
so ist die Normale auf die Seite = 
j/r, 2 — •!**, also der Flächeninhalt einer 
Grenzfläche = %ns j/r, 2 — ¿s 2 . 
Um jedes regelmäfsige P. läfst sich eine 
Kugel beschreiben; ist deren Halbmesser 
= r, eine von dem Mittelpunkt auf die 
Grenzfläche gefällte Normale ist = |/r*-r, 2 ; 
setzt man nun den Inhalt der Grenz 
fläche = F, die Anzahl derselben = IV, 
so ist der Inhalt des P. 
= J = fr NF ]/r* — r, 2 . 
18. Das regelmäfsige P., welches drei 
Dreiecke für jede Ecke hat, heifst Tetra 
eder (lugccg vier) weil es vier Grenz 
flächen hat. 
Das regelmäfsige P., welches vier Drei 
ecke für jede Ecke hat, heifst Oktaeder 
(Oxins acht) weil es acht Grenzflächen 
hat. 
Das regelmäfsige P., welches fünf Drei-, 
ecke für jede Ecke hat, heifst Ikosaeder 
(Eixoanma Zeit von 20 Jahren), weil es 
zwanzig Flächen hat. 
Das regelmäfsige P., welches drei Qua 
drate für jede Ecke hat, heifst Hexaeder 
(Eßatiin Zeit von 6 Jahren) w'eil es sechs 
Flächen hat. 
Das regelmäfsige P., welches drei Fünf-, 
ecke für jede Ecke hat, heifst Dodeka 
eder (ztcuJtza zwölf) weil es zwölf Flä 
chen hat. 
19. Den Neigungswinkel zweier 
aneinander liegenden Grenzflä 
chen eines regelmäfsigen P. zu 
finden. 
Der Neigungswinkel zweier Ebenen 
wird mit Hülfe eines Körperdreiecks ge 
funden, wie dies in dem Art. „Paral- 
lelepipedum“ No. 11, pag. 244 mit 
Fig. 883 geschehen ist. 
Es sei, Fig. 895, E eine Ecke eines 
regelmäfsigen P., die Anzahl der die Ecke 
bildenden ebenen Winkel sei = «, aus E 
beschreibe man mit beliebigem Halbmes 
ser eine Kugel, EA, EB ... seien die 
von der Kugel abgeschnittenen Kanten 
stücke, ABCDF sei das auf den Grenz-
	        
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