Zar Theorie der elliptischen Functionen.
Im Anschluss an die Klein’sche Arbeit behandelte Herr Gierster
noch die oben genannten Fälle, in denen n eine zusammengesetzte Zahl
ist, und stellte die r-Gleichungen auf. Auch hier kann für n= 4, 9, 25
diese Grösse r noch so bestimmt werden, dass
rii—1
fcn-ipi
wird. Dagegen ist Herr Gierster im Irrthum (wahrscheinlich durch
Induction verleitet), wenn er behauptet, dass diese Relation auch noch
für die anderen Werthe von n gilt. Es ist vielmehr für
n = 6, 8, 10, 12, 16, 18
die Grösse r re_1 nur ein Factor von A n ~ 1 f 24 .
Diese Erkenntniss, welche sich mir allerdings erst bei wiederholter
Durchsicht und Prüfung der Gierster’schen Notiz ergab, eröffnete
mir eine vielversprechende Aussicht auf dem Gebiete der Transforma
tion. Dabei ist die von Herrn Klein inaugurirte Berücksichtigung
des Geschlechtes der J-Gleichung wesentlich, die Untersuchung aber
nicht auf den Fall beschränkt, wo dieses Geschlecht gleich Null ist.
Die von mir eingeführte Hülfsgrösse f ist somit gewissermassen
der vornehmste Repräsentant einer ganzen Gattung von Hülfsgrössen,
die nicht nur für die Transformation, sondern auch für die Algebra
von besonderer Wichtigkeit sind, und die zu einander in inniger Be
ziehung stehen. Desshalb ist es nothwendig, dass ich in dieser Ab
handlung zunächst die Theorie der f- Gleichung in ihrem Zusammen
hänge mit der Theilung und mit der Transformation der elliptischen
Functionen gebe. Der Inhalt meiner früheren Abhandlungen über
Transformation, deren Kenntniss ich hier übrigens nicht unbedingt
voraussetze, wird dadurch wesentlich ergänzt, erweitert und zu einem
fertigen Ganzen abgeschlossen. Dabei sind die einzelnen Sätze hier
bereits so gefasst, dass sie auch sogleich für die späteren Unter
suchungen verwendbar sind.
Im Gegensatz zu meinen früheren Arbeiten gehe ich jetzt, einem
gütigen Rathe von Herrn Kr o neck er folgend, von der Theilung der
elliptischen Functionen aus, indem ich die Theilwerthe von p } d. h.
diejenigen Werthe von <pu untersuche, bei denen u der Theil einer
Periode ist. Die von einander verschiedenen Theilwerthe sind Wurzeln
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der mathematischen Annalen („Grundlagen einer independenten Theorie der ellip
tischen Modulfunctionen und Theorie der Multiplicatorgleichungen erster Stufe“),
in welcher Herr Hurwitz, soweit es sich um die /'-Gleichung handelt, die von
Herrn Klein gegebenen Ideen weiter verfolgt und eine grosse Anzahl neuer
Resultate hinzugefügt hat. Neuerdings ist auch Herr Web e r auf die Theorie der
/-Gleichung eingegangen (Acta Mathematica, Bd. VI, pag. 329 ff.: „Zur Theorie
der elliptischen Functionen“), wobei er seinen Ausgangspunkt in der Theilungs-
gleichung für sin am u nimmt.
Mathematische Wissenschaften.
H. Schröter, Theorie der Oberflächen zweiter
Ordnung und der Raumcurven dritter Ordnung
als Erzeugnisse projectivischer Gebilde. Nach
Jakob Steiners Principien auf synthetischem
Wege abgeleitet. Leipzig, Teubner, 1880. 720 S.
gr. 8°. M. 16.
Jakob Steiner sagt in der Vorrede zu seinem
Hauptwerke „Systematische Entwickelung der Ab
hängigkeit geometrischer Gestalten” (Berlin i832), dass
stehen werde,
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schreiben ist, dass sich der Herr Verf. auf die Unter
suchung der Flächen zweiter Ordnung und der
Raumcurven dritter Ordnung beschränkt hat. Nur
im letzten Paragraphen findet sich eine kurze An
deutung über das Vorkommen einer Fläche dritter
Ordnung, insofern sie der geometrische Ort für die
Pole einer Ebene in Bezug auf die sämmtlichen
Flächen eines Flächenbündels zweiter Ordnung ist.
Dagegen sind alle Untersuchungen, welche sich aut
die Flächen zweiter Ordnung und auf die Raum
curven dritter Ordnung beziehen, mit rühmenswerter
Gründlichkeit und mit dem Zwecke entsprechender
Vollständigkeit zu einem organischen Ganzen zu
sammengestellt, sodass das mathematische Publikum
dem geschätzten Herrn Verf. zu aufrichtigem Danke
für sein schätzbares Werk verpflichtet ist.
An diesen Dank sei noch die Bitte geknüpft,
dass Herr Sch. dem vorliegenden Buche noch manche
Fortsetzung folgen lasse.
Hannover. L. Kiepert.