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Ala letzte bekannte Wolkenart wäre noch
der NIMBUS oder die Regenwolke
zu nennen. Da diese mit Regen erfüllte, gleichmäßig
graue Luft eigentlich nicht gut als Wolke angesprochen
und natürlich von der Erde aus auch meist nicht photo
graphiert werden kann, ist diese nur für den Flieger
und nur vom künstlerischen Standpunkt aus von In
teresse.
Selbstverständlich kommen alle diese Wolkenarten nicht
immer in diesen ganz reinen ausgesprochenen For
men vor. Man spricht dann von Cirrostratus (ein Schleier von Federwolken), Altostratus (eine hohe Schicht
wolke), Cirro-cumulus (eine Mischform von Cirri und Cumuli), Cumulo-Nimbus (regnende Gewitterwolken).
In Bezug auf die Höhenlage der Wolken haben wir den Nebel als die tiefste Wolke und die Cirren als die
höchste Wolkenart angeführt. In diesem Zusammenhang sei noch auf ein Phänomen aufmerksam gemacht,
das von allgemeinem Interesse ist und das zum erstenmal im Jahre i885 beobachtet wurde: Nach Sonnen
untergang erschienen in ungewöhnlicher Höhe Wolken, die — bei völliger Dunkelheit auf der Erde — noch
von den Sonnenstrahlen beleuchtet wurden. Im Jahre 1887 wurde zum erstenmal auf photogrammetrischem
Wege die Höhe dieser Wolken mit 80000 m nachgewiesen. Es wurde entdeckt, daß in dieser Höhe ein Ost
wind von 100 sec/m herrschte, woraus hervorging, daß diese Luftschicht die Rotation der Erde nicht mehr
vollständig mitmacht. Erst mehrere Jahre nach der Entdeckung dieser leuchtenden Nachtwolken kam man
darauf, daß es sich um Yulkanrauch handelte, der dem Ausbruch des Vulkans Krakatoa entstammte. Die
von der großen Hitze durch die Stratosphäre hindurch bis in die Wasserstoffsphäre getragenen Gase erschienen
nach 12 Tagen wieder über dem gleichen Lande, nachdem die Erde in dieser Zeit unter ihnen durch
rotiert war.
Nimbus (Regenwolke)