Full text: Die Anwendung des Elektromagnetismus mit besonderer Berücksichtigung der Telegraphie

104 Zweiter Abschnitt. § 3. Gesetze der Magnetisiruug der Elektroinagnete. 
solcher Hölsen immer noch etwas Anderes sind, als dasContinuum eines 
Körpers, so kommen dabei überdies noch sehr viele Umstände in Betracht, 
deren allseitige Berücksichtigung das Experiment sehr erschwert, und 
nicht leicht sichere Schlüsse zulässt. Dies steht jedoch fest und lässt 
sich auch aus der Analogie mit Stahlmagneten nachweisen, dass der 
Magnetismus von dem äusseren Umfange des Magneten bis zur Mitte hin 
stetig ab nimmt. 
Ausserdem haben die Versuche gezeigt, dass ein aus einem Bündel 
von Stäben bestehender Eisenkern geringem Magnetismus liefert , als ein 
massiver, sobald er von einem dauernden Strome magnetisirt wird. Aus 
später zu besprechenden Gründen der Induction ist jedoch der Magne 
tismus eines solchen Drahtkernes stärker als der eines massiven, w T enn 
derselbe nur auf kurze Zeiten durch intermittirend wirkende Ströme 
magnetisirt wird.') 
Bei der Betrachtung des Einflusses der Dimensionen des Eisenker 
nes überhaupt, besonders aber bei der Prüfung des freien Magnetismus 
verschieden langer Eisenkerne, kommen vorzüglich zwei Umstände in 
Betracht, welche den Magnetismus derselben bedingen. Dies ist die 
grössere oder geringere Zahl der Theile und die grössere oder geringere 
Entfernung der Pole. Bei Eisenkernen von verschiedenem Durchmesser 
ändei*t sich die Entfernung der Pole nicht, und der Einfluss auf eine ent 
fernte Magnetnadel wird einfach durch die Vermehrung der magnetisirten 
Theile bewirkt. In diesem Falle beobachtet man die Proportionalität 
des Magnetismus mit den Wurzeln der Durchmesser. Bei Vergrösserung 
der Kernlänge wird nun ebenfalls die Zahl der magnetisirten Theile ver 
mehrt, aber bei Anwendung gerader Stäbe ändert sich dabei gleichzeitig 
die Entfernung der Pole von einander, und dies muss ebenfalls die Ab 
lenkung der prüfenden Magnetnadel vergrössern. Giebt man nun aber 
den Stäben Hufeisenform, so kann man verschiedene Längen anwenden, 
ohne dass dabei die Entfernung der Pole geändert zu werden braucht. Für 
diesen Fall ist nun 
3. „der freie Magnetismus, wie bei den Durchmessern, 
den Wurzeln der Stablänge proportional, 2 )“ 
während er bei geraden Stäben in grösserem Verhältniss wächst. 
Hinsichtlich der Vertheilung des freien Magnetismus auf der ganzen 
Länge des Magneten gilt das bereits vorn bei den Stahlmagneten aufge 
stellte Gesetz: 
L Dub. Elektrom. pag. 233. 2 ) Dub. Elektrom. pag. 268.
	        
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