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Dritter Abschnitt. § 4. Die unterseeische Leitung.
lieblich von einander abweichen, so ist dadurch das Vorhandensein eines
Fehlers indicirt, dessen Lage durch Rechnung aus den beobachteten
Daten gefunden werden kann. Diese Methode ist zwar sehr ermüdend,
hat sich aber beim Legen des Kabels nach Indien als sehr zweckmässig
erwiesen. Auf der Strecke Aden — Kurrachee war man durch diese
Beobachtungsmethode im Stande, in fünf verschiedenen Fällen Fehler
zu ermitteln, die dann ohne Aufenthalt beseitigt werden konnten.
1. Sind beide Enden der Kabel zur Hand, so dass die schematische
Darstellung der Verbindung durch Fig. 75 gegeben ist, und stellen x und y
Fig. 75.
die Abstände des Fehlers von den Enden dar, ist l die Länge des
ganzen Kabels, G ein Galvanometer, sind W und W’ zwei Rheostaten,
und werden W und W, so regulirt, dass die Galvanometernadel in der
Ruhelage verbleibt, so wird die Lage des Fehlers durch die Formel:
1)
l. W
w-h w.
gegeben.
2. Diese Methode ist bei einem einfachen Kabel nicht anwendbar. Es
sei c der Widerstand der ganzen Länge des Kabels, x und y die Widerstände
vom Fehler bis zu beiden Enden, Z der Widerstand des Fehlers selbst;
a, und b, die Widerstände, welche von beiden Enden gemessen werden,
während die respectiven anderen Enden isolirt sind, und a und b die
entsprechenden Widerstände, wenn die resp. anderen Enden mit der
Erde verbunden sind. Dann ist nach dem Ohm’schen Gesetz:
c — x y,
a, = x -h Z,
b, —y -*r Z,