Wheatstone’s erster Apparat, andere Messmethode.
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der Kugeln ein merkbares Verhältniss zur Geschwindigkeit der Elektri-
cität hatte, eine Ablenkung zwischen dem oberen und unteren Ende der
sonst lothrecht stehenden Lichtlinie stattfinden.
Als nun aber der Apparat in schnelle Rotation versetzt wurde, ging
der Funke eben so über, wie bei der Ruhe, es wurde keine Ablenkung
von der Verticallinie beobachtet.
Als Wheatstone darauf einen Spiegel in Bewegung setzte und so
eine kleine Rotation desselben einer viel grösseren des Apparates ent
sprach, erhielt er dennoch keine Wirkung, obgleich er die Axe des Spie
gels an eine Maschine mit multiplicirenclen Rädern schrob, und so den
Spiegel 50 Umdrehungen in einer Sekunde machen liess. Das reflek-
tirte Bild eines leuchtenden Punktes durchlief hierbei einen halben Grad
in 772000 einer Sekunde. Die Fig. 77 stellt den angewandten Spiegel dar.
Fig. 77.
3. Wheatstone’s andere Messmethode. Da auch dieses Mittel kei
nen Erfolg zeigte, verband Wheatstone seine Methode mit der früher
angewandten, bei der der Funken eine lange Strecke durchlief, und der
Anfang-und Endfunken neben einander beobachtet wurden. Da nun aber
auch dieser Versuch resultatlos hätte werden müssen, wenn die Theorie
richtig wäre, dass die elektrische Entladung von beiden Seiten her gleich
zeitig ströme, weil ja dann bei jeder noch so geringen Geschwindigkeit
der Anfangs- und Endfunke gleichzeitig erscheinen mussten, so richtete
Wheatstone die Leitung so ein, dass in der Mitte derselben noch eine
Unterbrechung vorhanden war. Die ganze Leitung betrug eine halbe
englische Meile, und war in parallelen Drähten von 120 Fuss Länge und
6 Zoll Entfernung von einander gespannt. Die mittleren Drähte und die
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