Full text: Die Anwendung des Elektromagnetismus mit besonderer Berücksichtigung der Telegraphie

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Erster Abschnitt. § 4. Der galvanische Strom. 
dadurch vergleichbare Maasse geschaffen, dass sie einen sehr dicken 
Kupfferring von einem Fuss Durchmesser und eine Nadel von 1 Zoll 
Länge angewandt haben. Bei der Gleichheit der Nadel, des Ringdurch 
messers und bei einem Ringe, dessenWiderstand gleich Null gesetzt wer 
den kann, muss jede Bussole dasselbe Maass geben, wie später noch 
ausführlicher dargethan wird. 
2. Das Ohm’sche Gesetz. Wir haben bereits vorn gesehen, dass die 
Stärke des Stromes einer galvanischen Säule einerseits von der elektro 
motorischen Kraft der angewandten Körper und andererseits von dem 
Widerstande abhängig ist, den die zu durchfliessenden Körper dem 
Strome entgegensetzen. 
In welchem Verhältnis nun sowohl die elektromotorische Kraft wie 
der Widerstand zu dem Strome stehen, das ergeben die Messungen der 
Intensität. 
Mittelst der Nadelablenkung durch den Strom erkennt man nun vor 
allen Dingen, dass die Intensität des galvanischen Stromes 
in jedem Querschnitte des Leiters gleich gross ist, dass es 
also gleichgültig ist, an welcher Stelle des galvanischen Kreises man die 
Messung vornimmt. 
Beobachtet man nun die Nadelablenkung eines durch ein Kupfer- 
Zinkpaar in verdünnter Schwefelsäure hervorgebrachten Stromes, und 
bringt zwischen die Kupfer- und die Zinkplatte, ohne dass irgend etwas 
geändert wird, noch eine Kupfer- und eine Zinkplatte, welche beide 
gegen einander gelöthet sind, so wird der Widerstand des ganzen Krei 
ses kaum merklich geändert, allein man beobachtet eine Nadelablenkung, 
welche eine Verdoppelung der Stromstärke zeigt. Würden n solcher 
Plattenpaare zwischen geschaltet, so ist die Stromstärke ebenfalls die 
?i-fache. Daraus folgt: 
Die Intensität des Stromes ist bei gleichem Wider 
stande des Schlieszungskreises der elektromotorischen 
Kraft proportional. 
Entfernt man nun die zwei beim ersten Versuche vorhandenen Er 
regerplatten wmal so weit von einander, als sie Anfangs gewesen, und 
schaltet auch als Verbindung beider Pole eine wmal so grosse Drahtlänge 
ein, so beobachtet man, dass die Stromstärke jetzt nur der früheren 
ist, d. h.: 
Die Intensität des galvanischen Stromes ist unter sonst 
gleichen Verhältnissen der Länge des von ihm durchström 
ten Leiters umgekehrt proportional.
	        
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