Dielektricitätsconstante von Leitern.
129
§ 2.]
Das Integral von (7a) ist
E t = E lo e~l
Weiter folgt aus (7a), (5) und (3a)
- ¡ t (dir.) = - £ (itE'dT) - - - [& ■« + • •] *
= -j- [2?® • ^ Ex ~t“ • •] dz = [Ar Ar H - • "J dz .
Also nach (2):
- ~ (dir.) = d!P. (8)
Während also die Feldintensität zum Werth Null abfällt,
verwandelt sich die elektrische Energie jedes Volumelements
am Ort ihres Verschwindens selbst in Wärme. Der von uns
betrachtete Vorgang hat also dieses wesentliche Merkmal, dass
keinem Volumelement von aussen Energie zugeführt wird, —
ein jedes, wie wir sagen können, sich selbst überlassen bleibt.
Gerade hierdurch ist er für unsere Anschauung wichtig.
Für jeden Isolator ist 1 = 0, also T unendlich; ein be
liebig gegebenes Feld kann in ihm ohne Zufuhr fremder
Energie unbegrenzt fortbestehen, — wie eine elastische De
formation in einem festen Körper. In einem Leiter aber
bricht das Feld unter gleichen Verhältnissen zusammen, -
wie die elastische Deformation in einer zähen Flüssigkeit.
Für einen jeden Leiter kann, nach später zu besprechenden
Methoden, die Grösse (wo e 0 Dielektricitätsconstante des
£ 0
Vacuums) bestimmt werden. Mit Hülfe von T folgt dann
weiter 1 . Die Dielektricitätsconstante war bisher nur definirt
für Isolatoren; sie wird nun eine messbare Grösse auch für
jeden Leiter, dessen T messbar ist.
Damit der besprochene Vorgang der Beobachtung zu
gänglich sei, darf die Iielaxationszeit des Leiters nicht klein
sein gegenüber den kleinsten messbaren Zeiten. Die wenigen
vorliegenden Beobachtungen beruhen auf Zeitmessungen, die
auf etwa eine milliontel Secunde genau sind. Von dieser
Grössenordnung etwa ist das T destillirten Wassers. Für die
meisten der als „Leiter“ angesprochenen Substanzen kann
Colui, elektromagn. Feld. 9