Full text: Das elektromagnetische Feld

Strömung — Kraftlinien — Elektricität. 
§ 2.] 
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wo nun d*P im allgemeinen thermische und chemische Energie 
enthalten kann. 
Schreiben wir (7) in der Form: 
b(eEi) 
di 
= l(E l -K l ) 
und beachten, dass die rechte Seite ganz allgemein = A L ist, 
so ergiebt sich: 
Die Strömung durch ein Flächenelement ist allgemein 
gleich der Anzahl durch das Element hindurchtretender Kraft 
linien, welche in der Zeiteinheit zerfallen würde, wenn dem 
umgehenden Leiterelement keine elektrische Energie zugeführt 
würde. 
Entsprechend lautet (8): 
Die in einem Leiterelement auftretende thermisch-chemi 
sche Energie ist allgemein gleich der Abnahme, welche seine 
elektrische Energie erfahren würde, wenn es sich selbst über 
lassen bliebe. 
Eine naheliegende Folgerung ist: „es zerfallen per Zeit- 
und normale Flächeneinheit thatsächlich stets A Kraft 
linien; — es verschwindet per Zeit- und Volumeinheit that 
sächlich stets der Betrag AE cos (AE) an elektrischer 
Energie; — hierin ist das Wesen der elektrischen Strömung, 
des Verhaltens leitender Materie gegenüber elektrischen 
Kräften, begriffen; von äusseren Umständen hängt es ab, in 
welchem Masse die zerfallenen Kraftlinien, und damit die 
elektrische Energie wieder ersetzt werden.“ 
Diese Folgerung ist hypothetisch nicht nur angesichts 
der gegenwärtigen Erfahrung; sie erscheint überhaupt der 
directen experimentellen Prüfung nicht zugänglich. Sie hat 
sich aber werthvoll erwiesen als heuristisches Princip; denn 
sie führt zu einer der Grundannahmen der Max well’sehen 
Theorie. (Vgl. Kap. VI, § 2 u. 5.) 
Die gleiche hypothetische Annahme ist enthalten in der 
häufig gebrauchten Definition der Strömung, welche durch die 
Nomenclatur den Anschein einer Identität gewinnt: 
„Strömung durch ein Flächenelement ist gleich der in 
der Zeiteinheit hindurchtretenden Elektricitätsmenge.“ Aber 
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