Lineare Leiter.
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§ 3.]
Stellen wir also, — wie in Kapitel I die elektrische Polari
sation durch Kraftlinien, — die Strömung A nach Richtung und
Grösse durch Form und Dichte von Stromlinien dar, so sind
diese Linien im Fall stationärer Strömung durchweg in
sich zurücklaufende Curven. Wählen wir, — in gleicher
Weise, wie in Kapitel I (S. 38f.) Kraftfäden, — „Stromfäden“
zur Darstellung, so ist das Product aus Strömung A und Quer
schnitt q des Fadens eine Constante. Ein solcher Stromfaden
ist durch die Form seiner Leitcurve s und die Werthe der zu
jedem s gehörigen Querschnitte ¿/praktisch ausreichend definirt,
wenn q und der Krümmungsradius der Leitcurve längs s hin
länglich langsam variiren, und wenn die Lineardimensionen von
q sehr klein sind gegenüber allen sonst in Betracht kommenden
Längen. Ist die Form des Leiters so beschaffen, dass er in
seiner Gesammtheit als ein solcher Faden betrachtet werden
kann, so bezeichnet man ihn als „linearen Leiter.“ Einen
solchen wollen wir zunächst betrachten. Die materielle Be
schaffenheit, und somit 1 und K, soll längs s beliebig variiren
dürfen. Auch q darf es, sofern nur der obigen Bedingung
genügt Wird. Der längs s constante Werth
Aq = i (11)
ist der „Strom“ in dem linearen Leiter. —
Da der elektrische Zustand stationär sein soll, muss die
gesummte in der Zeiteinheit in nicht-elektrische Form über
geführte Energie, d. h. das Integral von d*P, über das ganze
Volumen des linearen Leiters erstreckt, Kuli sein. Es ist
aber dt = q • ds und A || s, also
f E s ds — 0 .
O
Wir können folglich setzen
_ _ <V( s )
^ — Ös ’
wo (p eine einwerthige Function seines Arguments s ist.