Elektricitätsvertheilung im Innern der Leiter.
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§ 3.]
unmerklich gegen die Grenzfläche geneigt. Ueber die Ver
hältnisse im ersten Medium lässt sich nichts aussagen.
Bezüglich der Elektricitätsvertheilung im stationären
Strömungszustand folgt aus den Gleichungen (6) S. 12G:
Q Qo — 0 ~~ °o " A N ' оГ.
Die Abweichungen der Dichte von den Gleichgewichts-
werthen sind also durch die Strömung bestimmt, und können
angegeben werden, sofern die Belaxationszeit T bekannt ist.
Das letztere trifft zu für verdünnte Lösungen von Salzen in
Wasser; T ist für dieselben sehr nahe dem Salzgehalt um
gekehrt proportional. Wo also die Concentration der Lösung
variirt, da besitzt der Elektrolyt eine angebbare, von der
Strömung abhängige, innere elektrische Ladung. Es sind
daher an solchen Stellen die Ionen nicht in äquivalenten
Mengen vorhanden. — Unabhängig von jeder Kenntniss der
T folgt aus den Gleichungen, dass sich im homogenen Leiter
bei stationärem Zustand keine Elektricität befinden kann. —
Das Leitungsvermögen 1 und die elektromotorische In
tensität К sind in jedem Punkt eines Leiters gegebene Con
stantem Wir wollen zeigen, dass in einem zusammenhängen
den Leitersystem (Raum r), welches vollständig von Isolatoren
umschlossen ist, — einem „vollständigen Stromgebiet“, —
die stationäre Strömung eindeutig bestimmt ist, sobald man in
г überall die Werthe /, und ferner für jede in sich zurück
laufende Curve den Werth von f K ‘ dl kennt.
G
Dazu beweisen wir zunächst den Hiilfssatz, dass die
Strömung überall Null ist, wenn für jede in т verlaufende
geschlossene Curve j K t dl — 0 ist.
О
Dies folgt sogleich aus dem am Ende des § 6, Кар. Г,
bewiesenen Satze (S. 42). Aus der Annahme über К und der
Gleichung (C) ergiebt sich nämlich nach (3):
Cohn, elektromagn. Feld.
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