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Das Feld gegebener Ströme.
[Kap. IV.
wird, so sind einerseits, w r ie soeben bewiesen, die Theilfelder
M' und M" durch diese Festsetzungen eindeutig bestimmt;
andrerseits sind im Theilfeld M' keine Ströme, wohl aber
magnetische Dichten = F(ßM), — im Theilfeld M" hin-
gegen keine magnetischen Dichten, wohl aber Strömungen
A = V • P(M) vorhanden.
In anderer Ausdrucksweise heisst dies: jedes System voll
ständiger magnetischer Kraftlinien kann in zwei Bestand-
theile aufgelöst werden, nämlich 1) ein System von Kraft
linien mit Endpunkten; diese Endpunkte sind die Orte mag
netischer Dichten; •— 2) ein System geschlossener Kraftlinien;
diese umzingeln elektrische Stromfäden. —
Das erste dieser Theilfelder ist in Kapitel III vollständig
erledigt; wir dürfen also jetzt, ohne die Allgemeinheit zu
beeinträchtigen, voraussetzen: es existiren im Felde keine
Magnete. Dadurch werden unsere Grundgleichungen wieder:
P(M) - -f (ff)
= 0. (16')
Es handelt sich um die Bestimmung von M aus diesen
Gleichungen. AVir können die Aufgabe in zwei andere zer
legen :
1) welches ist das Feld, w r enn im ganzen Raum l a==const.
ist, und die A entsprechend der Bedingung: !\A) — 0, sonst
aber willkürlich gegeben sind?
2) wie ändert sich dieses Feld, wenn an Stelle des con-
stanten {{ willkürlich im Raum variirende fi eingeführt werden?
Um zu einer Lösung der Aufgabe 1) zu gelangen, gehen
wir aus von den Gleichungen (13), welche — ebenfalls unter
der Bedingung /¿ = const. — das Feld eines linearen Stromes
angeben.
Bezeichnet für einen unendlich dünnen Stromfaden i den
Strom, und für eine bestimmte Stelle desselben
A die Strömung
q den Querschnitt