Full text: Das elektromagnetische Feld

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Gültigkeitsbereich 
[Kap. VII. 
Maxwell’schen Gleichungen liefern, nicht dargestellt werden, 
seihst wenn man für die Werthe dieser (konstanten die 
freieste Verfügung zulässt. 
Man kann die Erfahrungsthatsachen darstellen, sobald 
man darauf verzichtet, einen chemisch und physikalisch homo 
genen Körper als Continuum zu behandeln, — sobald man 
einem solchen Körper Struetur zuschreibt. Den Bauele 
menten (physikalischen Molekeln) des Körpers können dann 
bestimmte für sie charakteristische Zeitwerthe (Perioden der 
Eigenschwingungen) und Längenwerthe (moleculare Dimen 
sionen) zugeschrieben werden. Ohne weitere Specialisirung 
der Hypothese folgt dann: Solange die einen physikalischen 
Vorgang definirenden Zeiten und Längen — im einfachsten 
Fall: Schwingungsdauer und Wellenlänge — sehr gross sind 
gegenüber den molecularen Schwingungsdauern und Dimen 
sionen, kommen die einzelnen Molekeln und ihr Zustand 
in j edem Moment nicht in Betracht. Zur Geltung kommen 
nur gewisse räumliche und zeitliche Mittelwerthe. Der 
Körper erscheint als ein Continuum. Dies ist das Gültig 
keitsgebiet der Maxwell’schen Gleichungen; diese Mittel 
werthe bestimmen ihre Constantem — Ist diese Anschauung 
richtig, dann müssen die Maxwell’schen Gleichungen für 
jeden Körper gelten von einer bestimmten Schwingungs 
dauer aufwärts; aber diese untere Grenze kann für verschie 
dene Körper sehr verschiedene Werthe haben. Aus Be 
obachtungen von Rubens*) wäre zn schliessen, dass für Quarz 
die Grenze bereits mit „Wärmestrahlen“ von 0,06 mm Wellen 
länge überschritten ist, — aus Beobachtungen von Cole**), 
dass sie für Aethylalkohol mit „elektromagnetischen Strahlen“ 
von 5 cm Wellenlänge noch nicht erreicht ist [vgl. oben S. 502 f. 
unter 7) und 11).] — 
Bezüglich der Metalle ist früher (S. 380) bemerkt worden, 
dass sie sich gegenüber jeder zur Beobachtung gelangten 
elektromagnetischen Strahlung als „vollkommene Leiter“ 
verhalten, d. h. dass s neben 1 stets unmerklich ist- Mit anderen 
Worten: ein unbegrenzter Metallkörper ist elektromagne 
*) Rubens, Wied. Ann. 67, S. 464. 
**) Cole, Wied. Ann. 57, S. 290*
	        
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