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BETREFFEND SCHÄDIGUNG- DER BUCHHÄNDLERISCHEN BIBLIOGRAPHIE
Geplante vierteljährliche, .jährliche und fünf jährliche
Zusammenfassungen der Berliner Titeldrucke
Der deutsche Buchhandel darf für sich das Verdienst in Anspruch
nehmen, die grundlegenden periodischen Verzeichnisse des deutschen
Schrifttums vor Jahrhunderten ins Leben gerufen und sie seitdem ohne
Unterbrechung und ständig an ihrer Verbesserung arbeitend betreut zu
haben. Diese Verzeichnisse sind heute in der ganzen Welt als muster
gültig anerkannt. Sie bilden die allgemeine deutsche
Bibliographie und dienen in gleicher Weise dem Buchhandel,
den Bibliotheken -und der gesamten Wissenschaft. Entsprechend den Be
dürfnissen, die sich aus der Praxis heraus ergeben haben, erscheinen
sie in vierfacher Form: in einem Täglichen Verzeichnis sowie in wö
chentlichen ("Deutsche Nationalbibliographie" ), halb .jährlichen und fünf»
.jährlichen ("Deutsches Bücherverzeichnis") Zusammenfassungen. Bear
beitet werden die Verzeichnisse durch die von der Spitzenorganisation
des gesamtdeutschen Buchhandels, dem Börsenverein der Deutschen Buch
händler, gegründete, vom Deutschen Reich, dem Freistaat Sachsen und der
Stadt Leipzig unterhaltene Deutsche Bücherei (DB), die gegenüber den
übrigen Bibliotheken die satzungsmässige Aufgabe hat, "das deutsch
sprachige Schrifttum vollständig zu sammeln und zu ver
zeichnen" .
In früherer Zeit liefen mehrere Bibliographien des deutschen
Schrifttums nebeneinander her. Der Börsenverein der Deutschen Buch
händler hat, um unwirtschaftliche Doppelarbeit zu vermeiden, nach
Überwindung der entgegenstehenden Hindernisse die konkurrierenden Ver
zeichnisse in seiner Hand vereinigt und zu einer Bibliographie
zusammengeschmolzen. Erst dann war es möglich, sie zu ihrer heutigen
Bedeutung zu entwickeln.
Nach Beseitigung der privaten Konkurrenz droht der Bibliographie
neuerdings Gefahr durch die Unternehmungen eines öffentlichen Insti
tuts, der Preussischen Staatsbibliothek in Berlin (PrStB). Diese Bi
bliothek druckt seit einer Reihe von Jahren die Titel der von ihr und
13 preussischen Universitäts- und Technischen Hochschul-Bibliotheken
erworbenen Schriften in Zugangsverzeichnissen, den sogenannten
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UB/TIB Hannover 89
105 606 243
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