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werden kann. — K. Heiland [20] wertet durch Zufall entstandene Amateurphotos dazu aus, nach
dem Verfahren der Depressionswinkel die Bewegungen eines Schiffes nach einem Unfall fest
zulegen. — V. Stipa [43] beweist, daß die Verzeichnung photographischer Objektive in einer für
manche Zwecke genügenden Weise direkt mit einem Theodolit bestimmt werden kann. — K. Sdiwi-
defsky [40] stellt alte und neue Verfahren zur Ausgabe der Ergebnisse von geometrischen Messungen
(Längen, Winkel, Koordinaten) hinsichtlich ihrer charakteristischen Eigenschaften einander gegen
über. — Auf Grund umfangreicher praktischer Erfahrungen macht K. Linkwitz [31] Angaben
über die zweckmäßigen Relationen von Bild- und Auswertemaßstäben für Aufgaben des Ingenieur
bauwesens. —
Auf das instrumenteile Gebiet leiten einige Arbeiten zum Anaglyphen-Verfahren über.
R. Burkhardt legt als Obmann eines DIN-Normenausschusses den Entwurf eines Normblattes
„Begriffe zum Anaglyphen-Verfahren der Stereoskopie“ vor [7]. Er zeigt Ergebnisse von Versuchen
zur Verbesserung von Anaglyphenbildern [8], bei welchen Leuchtstoffe für die Druckwiedergabe
benutzt werden. R. Helmy [22] macht allerdings geltend, daß sowohl für die Raumwahrnehmung
als auch für die Einstellgenauigkeit im Anaglyphenmodell die Größe des Störfaktors in bemerkens
wert weiten Grenzen ohne Einfluß ist.
3. Instrumente
Wie früher, so wurde auch im Berichtszeitraum die instrumenteile Entwicklungsarbeit über
wiegend bei der Firma Carl Zeiss in Oberkochen geleistet. Ein Teil der in London 1960 der Fachwelt
vorgestellten Neuentwicklungen wurde serienreif gemacht; bei den meisten Geräten hat die Fertigung
und zum Teil die Auslieferung der Seriengeräte in der letzten Zeit begonnen. Hierzu gehören der
Präzisions-Stereokomparator, der Koordimat, der Terragraph (für terrestrische Bildpaare) sowie
verschiedenes Zubehör zum Stereoplanigraph.
Erstmals berichtet wird von H. Träger [45], [46] über den S u p r a g r a p h e n , ein Stereo
kartiergerät höchster Präzision mit mechanischen Rechengetrieben. Eine weitere Neuentwicklung ist
der Orthoprojektor, den M. Ahrend und W. Brudcladier [3] beschreiben (s. unten). Der soeben
erwähnte Terragraph wurde mit einem Neigungsrechner und einem Zusatzzeichentisch zur Aus
wertung von Schrägaufnahmen sowie zur Messung von Aufrissen und Normalprofilen ergänzt. Der
Stereokomparator PSK kann auf Wunsch mit einem Zusatz versehen werden, der eine ge
trennte Bewegung und Messung der beiden Einzelbilder nach x und y gestattet. Das Gerät ist auch
in vereinfachter Form als Einbildkomparator PEK erhältlich.
Bei den Stereoskopen sind drei Neuentwicklungen zu erwähnen: das bekannte kleine
Taschenstereoskop wurde durch Hinzunahme einer Parallaxen-Meßeinrichtung zum Taschen-Meß-
stereoskop. In ähnlicher Weise wurde das seit Jahren eingeführte Stereomikroskop von Zeiss zum
Aero-Stereomikroskop ausgestaltet und zur ausschnittweisen Betrachtung und Ausmessung von
70mm-Stereopaaren nutzbar gemacht. Das einfache Spiegelstereoskop mit senkrechtem Einblick
hat für 1 : 1-Betrachtung ein vergrößertes Gesichtsfeld und für vergrößerte Betrachtung Schräg
einblick erhalten.
Der Stereoplanigraph kann neuerdings mit dem für den Koordimaten entwickelten
Stempelkopf (für Punktnummer und -Signatur) versehen werden. Auch ist ein vergrößerter Zeichen
tisch mit einer Zeichenfläche von 120 X 120 cm2 verfügbar. Für die beiden neuen Luftbildkammern
RMK 21/23 und RMK 60/23 wurden Aus Werteausrüstungen geschaffen. Wahlweise ist auch ein
Streifenlocher für einen 6-Kanal-Code sowie der Anschluß eines Kartenlochers möglich.
Für das Entzerrungsgerät SEG V wurde ein Projektionstisch mit einer Ansaugeinrichtung zum
exakten Planlegen der Entzerrung entwickelt. Eine transportable Sonderausführung des Gerätes
ist unter der Bezeichnung SEGVb erhältlich.
Auf dem Gebiet der Entzerrungsgeräte liegen Weiterentwicklungen in verschiedenen
Richtungen vor. R. Burkhardt [6] erfüllt bei einem einfachen Luftbild-Umzeichner nach dem Prinzip
der camera clara die Perspektivbedingung durch eine mechanische Zusatzeinrichtung und beschleu-