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Kommission I 
Photographie und Navigation 
Berichterstatter: Dr.-Ing. Weibrecht 
Die Luftaufnahmetätigkeit in der Deutschen Demokra 
tischen Republik wurde intensiv weitergeführt und 
auch für die periodischen Betriebskontrollmessungen 
in großen Braunkohlentagebaugebieten systematisch ein 
gesetzt. 
Im Berichtszeitraum lag der Schwerpunkt der Arbeiten 
in unserem Lande auf dem Gebiete des Instrumenten 
baus. So wurde vom VEB Carl Zeiss JENA eine neue 
moderne Luftbildkammer MRB 11,5/1818 entwickelt. Sie 
besitzt ein Bildformat von 18 cm X 18 cm und ist aus 
gerüstet mit einem neuen Hochleistungsobjektiv Lame 
gon 4/115, mit künstlich beleuchteten Glasmaßstäben 
mit aufgebrachten Kreuzmarken parallel zu den Format 
seiten zur besseren Erkennung und Erfassung der Film 
schrumpfung, mit einem künstlich beleuchteten Grau 
keil zur Durchführung sensitometrischer Messungen, 
mit einem Steuergei’ät für die Fernbedienung der Meß 
kammer von jeder beliebigen Stelle des Flugzeugs aus 
und für die automatische Übertragung der am Steuer 
gerät eingestellten Abtrift auf die Meßkammer. 
Sehr große Anstrengungen wurden auf dem Gebiete 
der Verbesserung der Testung und Kalibrierung von 
Meßkammern unter Labor- und Flugbedingungen unter 
nommen, wobei ganz besonders die diesbezüglichen 
I. S. P-Standards Berücksichtigung fanden. Als Ergebnis 
dieser Arbeiten entstand im VEB Carl Zeiss JENA eine 
Reihe von neuen Prüfgeräten, mit denen die serien 
mäßige Prüfung aller Luftbildkammern nach den 
modernsten Gesichtspunkten durchgeführt werden 
kann [32]. In diesem Zusammenhang wurden auch neue 
Vorschläge zur Kalibrierung von Meßkammern gemacht, 
die die Auswirkung der Verzeichnung auf die Modell 
deformation berücksichtigen [12], und ein einfaches 
graphisches Verfahren gefunden, mit dem bei der Kali 
brierung von Meßkammern die Kammerkonstante so 
bestimmt werden kann, daß die resultierende Verzeich 
nungskurve ganz bestimmte Bedingungen erfüllt [13]. 
Es wurden ferner neue Verfahren angegeben, mit denen 
die Beziehung zwischen der linearen Bildwanderung 
und dem dadurch hervorgerufenen Auflösungsverlust 
an Hand von Luftbildaufnahmen empirisch bestimmt 
werden kann [22] und mit denen die Grundlagen für 
die Bestimmung der Bildwanderung durch eine beson 
dere Aufnahmeanordnung während des Bildfluges ge 
schaffen werden können [25]. Zusätzlich zu den Ver 
fahren der labormäßigen Verzeichnungsbestimmung 
wurde ein neues Verfahren der Verzeichnungsmessung 
aus Luftbildern entwickelt und eingeführt [23], [24]. 
Eine Reihe von Arbeiten behandelte die optische und 
analytische Verzeichnungskompensation und die Kor 
rektur der systematischen Bildfehler und brachten 
einige für die Praxis und den Gerätebau nützliche Er 
gebnisse [16], [17], [18], [27], [30], [31]. Besondere Auf 
merksamkeit wurde auch dem Problem der Belichtungs 
bestimmung während des Bildfluges geschenkt [33], [34]. 
Als Ergebnis dieser Arbeiten entstand im VEB Carl 
Zeiss JENA ein spezieller Belichtungsmesser für Luft 
aufnahmen, der „Aerolux“, der im Gegensatz zu den 
bekannten Belichtungsmessern die besonderen Erfor 
dernisse des Bildfluges berücksichtigt. 
Untersuchungen zur Kontrastübertragungstheorie [3], 
[4] brachten neue Erkenntnisse über den Einfluß des 
photographischen Verschlusses auf die Kontrastüber 
tragung und über die CT-Funktionen für den gesamten 
photogrammetrischen Aufnahme- und Auswerteprozeß. 
Vom Institut für Optik und Spektroskopie der Deut 
schen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Adlers 
hof wurde ein neues Verfahren des Kontrastausgleichs 
von Luftbildern entwickelt, das ohne instrumenteilen 
Aufwand arbeitet und den Kontrastausgleich lediglich 
durch Anwendung von Farbtonbädern erreicht [1], [2]. 
In verschiedenen Institutionen der DDR wurde dieses 
Verfahren eingehend im Großversuch erprobt. 
Als Vorarbeit für den Einsatz der Luftbildaufnahme 
im Braunkohlentagebau wurden Untersuchungen über 
die meteorologischen Voraussetzungen für die Durch 
führung periodischer Luftaufnahmen im Niederlausitzer 
Braunkohlenrevier durchgeführt [7], [8]. 
Die terrestrisch-photogrammetrische Aufnahme wurde 
in der Deutschen Demokratischen Republik in großem 
Umfang im Ingenieurwesen, im Braunkohlentagebau 
und auf Expeditionen eingesetzt [5], [19], [20]. An zwei 
verschiedenen Stellen wurden spezielle photogrammetri 
sche Meßkammern für die Aufnahme von Nebel 
kammerspuren entwickelt [14], [15]. 
Literaturverzeichnis Kommission I 
[1] Herda, K. Kontrastausgleich als Mittel zur Steige 
rung der Bildqualität 
Vortrag auf der 3. Jahrestagung der Ges. 
f. Photogrammetrie der DDR am 16. 11. 1963 
in Weimar 
[2] Krug, W. Neuartige Kontraststeuerung photogram 
metrischer Aufnahmen 
Presented paper für Lissabonkongreß 
[3] Mark, R.-P. Die Kontrastübertragungstheorie des photo 
graphischen Verschlusses 
Zeitschrift für wiss. Photographie, Photo 
physik und Photochemie 57 (1963) 5—8, 
S. 126/131 
[4] Mark, R.-P. Die Kontrastübertragungstheorie in der 
Photogrammetrie 
Vermessungstechnik 11 (1963) 11, S. 423/428 
[5] Regensburger Photogrammetrie in der Glaziologie — Er 
gebnisse der sowjetisch-deutschen Pamir 
expedition 1958 
Vortrag 2. Jahrestagung der Ges. f. Photo 
grammetrie der DDR 1961 
[6] Rüger, W. Photogrammetrische Aufnahme der Kam 
mersohlen von Koksofenbatterien im lau 
fenden Betrieb 
VEB Carl Zeiss JENA-Nachrichten 
Sonderband VI (1963), S. 129/140 
[7] Schmidt, T. Untersuchungen der meteorologischen Ver 
hältnisse in der Lausitz für die monat 
liche Luftbildaufnahme von Braunkohlen 
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