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Institut, dessen Residenz in Wien war. Dieses hat bereits
vor dem Weltkrieg, aber vorwiegend im Laufe der Kriegsjahre
photogrammetrische Erfahrungen erworben und so ist es
selbstverständlich, dass, als nach dem Kriegsende die Staats
gemeinschaft aufhörte, bei der Organisierung des ungarischen
Militärgeographischen Institutes diejenigen ungarischen
Fachleute teilnahmen, die aus der gemeinsamen Institution
ausschieden, oder die während des Krieges dort eingeteilt
waren. Und obwohl die erste Organisation schon im Jahre 1919
zustande kam, konnte man - wegen gewissen Anordnungen des
Friedensvertrages - von dem endgültigen Zustandekommen ei
gentlich nur im Jahre 1923 sprechen, als vorläufig im Rah
men des Finanzministeriums, die photogrammetrische Abteilung
aufgestellt wurde. Die ersten Ausrüstungen waren sehr ärm
lich, Diese bestanden aus einer, zur Plattenwechsel einge
richteten Kamera der Aufklärungsflugzeuge, mit 30 cm und 50 cm
Brennweite, und aus einem, aus der Kriegsvermessung stammen
den Entzerrungsgerät Ica. Mit dieser Aufklärungskamera sind
die ersten Versuchsaufnahmen vom westlichen bergigen-hügeli-
gen Teile Budapests, aus 1200 m Höhe mit schiefer Kamera
achse hergestellt worden, die dann in Dresden am Hugershoff-
schen Aerokartograph der Heyde-Fabrik ausgewertet worden
sind. Da die Ergebnisse bewiesen haben, dass die, bei der
Reambulierung der topographischen Karten 1:25 000 erforderte
Genauigkeit wesentlich wirtschaftlicher gewährleistet wird*
als mit einem terrestrischen Verfahren, und mit annähernd
lotrechter Kameraachse die Genauigkeit noch gesteigert wer^
den kann, - wurden weitere, neuen Versuche durchgeführt* wo
bei mit nahe lotrechter Achse aus 1500 m Höhe mit 60 % Längs
überlappung gleichfalls die gebirgigeren Teile der Umgebung
von Budapest aufgenommen wurden. Diese Aufnahmen wurden nicht
nur in Dresden, sondern auch in Jena ausgewertet, am soeben
hergestellten Bauersfeld-schen Planigraph C 1 der Zeiss-Fab-
rik. Auf Grund der Ergebnisse dieser Versuche erhielt die
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