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VERMESSUNGSTECHNIK. 12. Jg. (1964) Heft 5
D n 4 Dp
Djy << Dp
Bild 6. Änderung der KÜF durch die unscharfe Maske. Je
nachdem, wie sich die Gradation y der Maske und
deren Schärfe D ändern, erhält man in Transparenz
mehr oder weniger starke Niederfrequenzunterdrückung
Wegen dieser Schwierigkeiten im elektronischen Kon
trastausgleich ist man oft wieder zu photographischen
Verfahren zurückgegangen, die ihr Vorbild in der „un
scharfen Maske“ haben. Das Verfahren besteht bekannt
lich darin, daß das Negativ mit einem unscharfen Posi
tiv kombiniert wird, die zusammen eine kontrastaus
geglichene und kantenverstärkte Kopie liefern. Das Zu
standekommen der Niederfrequenzunterdrückung kann
man sich mittels der Kontrastübertragungsfunktion
(KÜF) deutlich machen (Bild 6).
Der Nachteil der Negativ-Positiv-Kombination liegt in
der Umständlichkeit und Unwirtschaftlichkeit, aber
auch in dem Umstand, daß sich immer ein Schwärzungs
gebiet herausbildet, das beim Ausgleich nicht ver
schwindet — eine sogenannte Äquidensite [3]. Es kann
Vorkommen, daß die Äquidensite gerade in einem Wol
kenschatten liegt, der beim Ausgleich eigentlich ver
schwinden sollte. Immer da, wo Positiv und Negativ
übereinandergelegt und transparent betrachtet werden,
bildet sich die Äquidensite oder Kurve gleicher Schwär
zung dort aus, wo die beiden Komponenten die gleiche
Transparenz haben, ihre Lage kann man durch Grada
tionsänderung in andere Gebiete verschieben, zu ver
meiden ist sie nur bei y < 1. Die tiefen Frequenzen
werden also nicht im ganzen S-Bereich unterdrückt.
Ein modernes photographisches Gerät, das wirtschaft
licher arbeiten soll, da es die unscharfe Maske auto
matisch erzeugt, ist das Fluorododgegerät (Bild 7). Als
Grundprinzip wird die Auslöschung von Fluoreszenz
licht durch Infrarotlicht angewandt [1]. Als Kopierlicht
wird ein durch eine UV-Dichtquelle angestrahlter Fluo
reszenzschirm (FLUO) benutzt, das UV-Dicht selbst
wird durch ein Filter (UV-FI) abgehalten. Papier und
Negativ werden von rückwärts mit IR-Dicht bestrahlt,
Bild 12. a) Schwarzweiß-Waldaufnahme
seinen Grund darin, daß die Größe des Leuchtflecks mit
der Helligkeitssteuerung variiert. Um diesen Übelstand
zu umgehen, werden jetzt neuartige Geräte entwickelt,
die mit mechanischer Leuchtfleckführung arbeiten und
dadurch die Fleckgröße trotz Intensitätsänderung kon
stant halten. Die Behandlung eines Bildes steigt dann
allerdings auf über eine Stunde an.
Bilder auf Seite 181
Oben:
Bild 8. Prinzip des Blaugelbverfahrens nach Krug und Hess
a) Negativ, b) Blaubild von a, c) Bild b gelb getönt,
d) Harte Kopie von a. e) Kopie von b, f) Kopie von c
Unten:
Bild 12. b) Aus a) chromogenentwickelte Waldaufnahme