Full text: Commissions I and II (Part 3)

b) Obige Aussagen scheinen in einem gewissen Widerspruch mit den Erfahrungen zu stehen, 
welche der optische Rechner bei Ableitung photographischer Objektive mit den geometrischen Bild 
fehlern (Aberrationen) als Abweichungen von der punktförmigen Strahlenvereinigung macht. Es 
ist deshalb notwendig, die wirksamen Faktoren im einzelnen zu untersuchen. 
Neben dem Objektiv mit Beugung und Aberrationen ist vor allem die photographische Schicht 
an der aerophotographischen Leistung beteiligt; darüber hinaus die Bildwanderung 1 ). Unterstellt 
man, um zu vergleichbaren Aussagen zu kommen, für die Objektive zwar unterschiedliche Brenn 
weiten, jedoch gleiches Öffnungsverhältnis (z. B. 1 : 5,6) und gleichen Film sowie gleichen Bildmaß 
stab bei gleicher Flugzeuggeschwindigkeit, so ist insbesondere der Anteil des Filmes, daneben aber 
auch der von Beugung und Bildwanderung konstant und nur derjenige der Aberrationen veränder 
lich. Zu untersuchen ist also diese Abhängigkeit und das Zusammenwirken mit den konstanten 
Faktoren. 
Bild 3 Abschätzung der Abhängigkeit des photographischen Auflösungsvermögens von der Brennweite ab 
geleiteter Aufnahmeobjektive. 
Liegt ein bestimmtes optisches System vor (z. B. das Pleogon f = 153 mm) und wird aus diesem 
ein äquivalentes System gleichen Bildwinkels aber anderer Brennweite (z. B. Pleogon f = 115 mm), 
abgeleitet, so sind die jeweiligen Abeirationen (von Feinheiten abgesehen) den entsprechenden 
Brennweiten direkt proportional. Das Objektiv mit der kleineren Brennweite zeigt in seiner Bildebene 
die proportional bessere geometrische Strahlenvereinigung. 
Diese Aussage gilt jedoch nur für äquivalente Systeme. Man sieht leicht ein, daß einer solchen Ab 
leitung für größere Brennweiten in der Regel durch das größtmögliche Bildformat von 23 x 23 cm 2 
Grenzen gesetzt sind. Es unterscheidet sich deshalb z. B. das Pleogon f = 153 mm bei dem so er 
zwungenermaßen gleichen Bildformat vom Telikon f = 610 mm spürbar im Bildwinkel. Diese Er 
leichterung kann der optische Rechner zu einer vergleichsweise besseren Korrektion des verbliebenen 
Bildwinkels benutzen. 
Qualitativ ist damit eine Milderung der oben für äquivalente Systeme festgestellten Proportionalität 
zu erwarten. Quantitative Vorhersagen lassen sich hier kaum machen. 
c) Nachdem das Verhalten der einzelnen Faktoren abgeschätzt wurde, kann jetzt ihr Zusammen 
wirken untersucht werden. Auch hier vermittelt das Auflösungsvermögen einen ersten groben 
Eindruck. 
In den bekannten Formeln (1) und (2) (Bild 3) (deren Berechtigung hier nicht diskutiert werden 
soll [2]) wurde das Auflösungsvermögen des Objektivs (Ro(f)) proportional der Brennweite verändert, 
das der Emulsion (Re) demgegenüber konstant gehalten. Objekt der Untersuchung war das Pleogon, 
1 ) Von atmosphärischen Einflüssen soll hier abgesehen werden . 
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