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derselbe, wie auch von Brock [4] angegeben, auf 80% des
maximalen Auflösungsvermögens festgelegt 1 ). Auf der Schwär
zungskurve ergibt sich somit in Ordinatenrichtung der für
die Luftfotografie nutzbare Schwärzungsumfang und in Rich
tung der Abszisse der nutzbare Belichtungsumfang. Wie wir
sehen, ist der Bereich für den hohen Kontrast infolge des
scharfen Maximums wesentlich enger begrenzt als der für
den niedrigen Kontrast.
Da der hohe Kontrast im wesentlichen Laboruntersuchungen
Vorbehalten ist und für die Praxis infolge seines geringen Auf
tretens in der Luftbildlandschaft nur sehr geringe Bedeutung
besitzt, soll für die weiteren Betrachtungen nur der niedrige
Kontrast herangezogen werden. Nach einer Untersuchung
von Caeman und Carruthers [8] liegt die am häufigsten vor
kommende logarithmische Helligkeitsdifferenz 2 ) in einem Be
reich zwischen 0,06 und 0,10 log. Einheiten. Der auftretende
Bild 1. Schwärzungsverteilung im Negativ infolge des Licht
abfalls des Objektivs für verschiedene Entwicklungsgradienten,
a) Entwickler ohne Kaliumbromid-Zusatz, b) Entwickler mit
Kaliumbromid-Zusatz, BS = Bildstrecke r'[mm]
Bild 2. Emulsionsauflösungsvermögen für hohen und nied
rigen Kontrast in Abhängigkeit von der Belichtung. S =
Schwärzung S, 1F = Auflösungsvermögen [1/mm], B = Be
lichtung lg E ■ £(rel.)
Bild 3. Lage des maximalen Auflösungsvermögens und des
nutzbaren Schwärzungsumfanges in Abhängigkeit von der
Gradation. S = Schwärzung S, B = Belichtung lg E ■ i(rel.)
Maximalwert wird mit 0,98 angegeben. Für Laborunter
suchungen gelten die Empfehlungen des Washingtoner bzw.
Londoner Kongresses [9]. Es wird dort ein log. Kontrast von
0,2 empfohlen.
Den Einfluß der Gradation auf das Auflösungsvermögen zeigt
Bild 3. In einer Schar von Gradationskurven, die durch stufen
weise Entwicklung gewonnen wurden, ist durch je einen Punkt
die Lage des Auflösungsmaximums und durch Verstärkung
der Kurve der Bereich für ein Auflösungsvermögen größer als
80% des maximalen Auflösungsvermögens gekennzeichnet.
Mit steigender Gradation ist eine Verschiebung der Auflösung-
maxima einschließlich der zugehörigen Schwärzungsbereiche
zu höheren Schwärzungswerten hin zu erkennen. Gleichzeitig
wächst der nutzbare Schwärzungsumfang an. Letzteres macht
Bild 4a noch deutlicher, in dem für ein Auflösungsvermögen
größer als 80% des maximalen Auflösungsvermögens der
nutzbare Schwärzungsumfang in Abhängigkeit von der Gra
dation aufgetragen ist.
Bild 5 a zeigt in gleicher Weise den nutzbaren Belichtungs
umfang (zwischen Linien c und f) in Abhängigkeit von der
1 ) Für einen Vergleich verschiedener Emulsionen wird man die
Begrenzung des Bereichs zweckmäßigerweise nicht auf einen
bestimmten Prozentsatz des maximalen Auflösungsvermögens,
sondern auf einen geeigneten absoluten Auflösungswert, bei
spielsweise 25 oder 30 1/mm, beziehen.
2 ) Dieser durch Carman und Carruthers angewandte Be
griff ist gleichzusetzen mit dem hier verwendeten Begriff des
log. Kontrastes.