der Inneren Orientierung geschieht an den Trieben (1) und
(8). Durch automatische Übertragung oder ein weiteres mittel
bares Einstellelement könnte jedoch dafür gesorgt werden,
daß die Einstellung bei (5) tatsächlich den Wert c a cos co er
hält.
Bild 3 zeigt die Wirkungsweise der Projektionseinrichtung in
der 2/2-Ebene. Das Lineal (2 Bild 2) treibt unmittelbar den
die Betrachtungseinrichtung tragenden y-Wagen an. Aus
Bild 3 können wir unmittelbar ablesen:
y = z tan (ß + co) (1)
mit tan ß = ylc a wird schließlich
y COS ft) + c a sin co
y = — * (2)
c a cos ft) — y sm ft>
In der ccz-Ebene ist im Bildraum das Steuerlineal (7) wirk
sam, das den Bildwagen in a;-Richtung verschiebt. Für die
Bildhauptsenkrechte y — 0 ist der Abstand des Angriffes vom
Projektionszentrum für dieses Lineal c a cos co. Wenn sich
nun der die Betrachtungsoptik tragende y-Wagen (gesteuert
durch das Lineal 2) bewegt, so wird durch das im Bild 2 sicht
bare Übertragungsgestänge über Abgriff von der Steuer
schiene (-5) der Wert y sin co erzeugt und von der festen Ein
stellung c a cos co am Steuerlineal (7) abgezogen.
Nach Bild 4 ist dann:
'V
(3)
c a cos co — y sm co
Die Gleichungen (2) und (3) zeigen, daß die exakte Über
führung der geneigten Bildkoordinaten durch die beschriebenen
Mechanismen in eine horizontale Projektionsebene erfolgt
(vgl. hierzu [4]).
Dieses neue Projektionssystem der Firma Kern erfüllt ledig
lich unsere Forderung nach horizontaler Anordnung der Meß
bilder im Auswertegerät. Für den Benutzer ist das nur dann
interessant, wenn er hierdurch bei vereinfachtem optischem
Betrachtungssystem auch eine höhere Genauigkeit oder Aus
dehnung des Anwendungsbereiches erreichen könnte. Das
Zweibildkartiergerät PG-2 scheint jedoch diese Ziele nicht zu
verfolgen, denn es wird vom Hersteller ausschließlich für
kleinmaßstäbliche Kartierungen vorgeschlagen. Sein propa
gierter Anwendungsbereich für die Auswertung von Über
weitwinkelmeßbildern dürfte lediglich den durch das Super-
Bild 3. Projektionssystem des PG-2, Schnitt in )/z-Ebene
Bild 4. Projektionssystem des PG-2, Schnitt in der xz-Ebene
Aviogon begrenzten Bildwinkel von ca. 14(Ü betreffen. Durch
die Verwendung eines Raumlenkers im Projektionsraum er
geben sich die gleichen Verhältnisse, wie sie bereits vom Auto
graph A-9 der Firma Wild bekannt sind.
Diese Auffassung bestätigt sich auch auf Grund der tatsäch
lichen Ausführung des PG-2. Um einen einfachen Aufbau zu
erhalten, verzichtet man auf die Reduktion der am Trieb (8)
einzuführenden Größe c a mit cos co; es entsteht also hier ein
Einstellfehler vom Betrag
c a (1 — COS ft))
Weiterhin führt man am Trieb (6) die Kippung des Korrek
tionslineales (5) um den Winkel co ein; damit verändert man
die in rc-Richtung wirksame Auswertekonstante aber nicht
um y sin co, sondern um y tan co. Die Gleichung (3) nimmt dann
tatsächlich die Form
X =-
X COS ft)
c a cos ft) — y sm co
(3a)
Natürlich kann man bei der Arbeit mit dem Gerät die Einstell
größen für die Triebe (6) und (8) mit Verbesserungen versehen;
über die Zweckmäßigkeit solcher Manipulationen muß jedoch
der Praktiker entscheiden. Für genauere Auswertungen und
vorkommende Nadirdistanzen über 2 g würde es aber sicher
unumgänglich sein, solche Verbesserungen zu berücksichtigen.
Ein weitergehender Vorschlag für den Aufbau eines Zweibild
kartiergerätes stammt von F. Manek aus dem Jahre 1959;
er geht ebenfalls von der parallelen Anordnung von Meßbild
und Projektionsebene aus, benutzt aber auch im Projektions
raum ebene Linealgruppen, die die räumlichen Zielstrahlen in
zwei Rißebenen zerlegen. Damit erreicht Manek unter gleichen
geometrischen Verhältnissen, wie sie für einen Geräteaufbau
mit Raumlenkern gelten, eine Vergrößerung des effektiven
Bildwinkels (über die Diagonale) auf ca. 155 g . Die Realisierung
seines Vorschlages schließt die für topographische Vermes
sungen immer stärker an Bedeutung gewinnende Aufnahme
kammer mit 55 Millimeter Brennweite (bei einem Bildformat
von 18 cmX 18 cm) ein.
Bild 5 zeigt das in zwei Rißebenen wirkende mechanische
Projektionssystem nach F. Manek. Die zwei um die in der
Darstellung des Bildes 5 auseinandergelegten Projektions
zentren 0 X und 0 2 drehenden Hauptlineale (1) und (4) werden
im Projektionsraum durch die Bewegungen in den Koordi
natenrichtungen x (Lineal 1) und y (Lineal 4) gesteuert. Das
Lineal (1) hat im Bildraum die Länge c a ; sein Endpunkt be
schreibt einen Kreisbogen mit dem Halbmesser c a . Wird (1)
h