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Bild 8. Geometrische Zusammenhänge zwischen Bildebene
und Projektionsebene im Entzerrungsgerät mit zwei Neigungs
achsen
E 2 zwei Neigungsachsen für die zu drehenden ausgezeichneten
Ebenen vorgesehen werden und die Kantung des Bildes in der
Bildebene des Entzerrungsgerätes auf die Neigungskomponen
ten des Projektionstisches abgestimmt sein. In den herkömm
lichen Entzerrungsgeräten mit zwei Neigungsachsen, wie z. B.
dem SEG IV, SEG V und Wild E 3, kann auf eine Kantung
des Bildes in der Bildebene verzichtet werden; bei einem
Differentialentzerrungsgerät ist jedoch wegen des Vorhanden
seins der Abtrift und wegen des Verzichtes auf eine Kantung
des Kreuzschlittensystems für den Spalt in der Projektions
ebene als 6. Freiheitsgrad die Kantung des Bildes in der Bild
ebene notwendig, die jedoch den Wert +30° nicht zu über
schreiten braucht.
3.2. Theoretische Grundlage der Differentialentzerrung für ein
Entzerrungsgerät mit Aufbau nach der optischen Achse
Es wurde bereits erwähnt, daß ein Differentialentzerrungs-
gerät für die Entzerrung nach Einstellwerten eingerichtet
sein muß. Infolge der vom Stereokartiergerät vorgeschriebenen
Zwangsbedingungen kann die Bestimmung der Einstellelemente
nicht nach den gleichen Formeln erfolgen, die für die bisher
übliche Entzerrung ebenen Geländes gültig waren, denn dort
braucht man keine Rücksicht auf die Orientierung des Ent
zerrungsergebnisses zu irgendeinem Stereomodell zu nehmen.
Hier aber ist eine strenge Zuordnung zwischen den Modell
punkten des Stereoauswertegerätes und den entsprechenden
Punkten auf der Projektionsebene des Differentialentzerrungs
gerätes notwendig, so daß die mathematischen Zusammen
hänge zwischen beiden Geräten nicht außer acht gelassen
werden können.
Die Aufgabe besteht darin, die Beziehungen in den beiden
Vertikalebenen zu beleuchten, die durch die beiden aufeinander
senkrecht stehenden Neigungsachsen der Projektionsebene
bzw. der Bildebene hindurchgehen. Unter Verzicht auf eine
ausführliche Ableitung werden nur die Überlegungen ange
geben, die zur richtigen mathematischen Formulierung der
Einstellwerte führen. Wir gehen zweckmäßigerweise von den
Verhältnissen im Stereoauswertegerät aus, denn von dort her
erhalten wir unsere Ausgangswerte cp, co, « und h für die Be
stimmung der Einstellwerte im Differentialentzerrungsgerät.
Um eine eindeutige Zuordnung und relativ einfache Bezie
hungen zwischen den Neigungskomponenten des Bildträgers
im Stereoauswertegerät und den Neigungskomponenten im
Differentialentzerrungsgerät zu bekommen, müssen wir auf
die Anordnung der Primär- und Sekundärachse Rücksicht
nehmen und dafür sorgen, daß die Primärachse des Stereo
auswertegerätes der Primärachse des Differentialentzerrungs
gerätes zugeordnet wird.
Im Bild 7 haben wir in räumlicher Darstellung die Beziehungen
zwischen der Bildebene und einer horizontalen Ebene durch
das Projektionsobjektiv dargestellt, wie sie beispielsweise bei
der Aufnahme oder auch im Stereoplanigraphen und Stereo-