10
dein Abstand a des Projektionsobjektivs von der Neigungs
achse des Projektionstisches abgeleitet werden:
h • cos v a
a = fe (1 +
(20)
fa ' cos iv
Nach dieser Formel kann also für jede Höhe h des Aufnahme
projektionszentrums O a über einer beliebigen Horizontalebene
der zugehörige am Differentialentzerrungsgerät einzustellende
Abstand a berechnet werden. Die Aufgabe besteht nun weiter
darin, diesen a'-Wert kontinuierlich für die unendlich vielen
möglichen Horizontalebenen zu berechnen, die die Meßmarke
im Stereoauswertegerät bei der höhenmäßigen Abtastung des
Modells durchfährt, und gleichzeitig diesen berechneten Wert
am Differentialentzerrungsgerät einzustellen. Eine laufende
automatische Berechnung dieses a'-Wertes ist am besten mit
Hilfe eines Rechengetriebes möglich. Da die Formel (20)
durch ein Rechengetriebe nur sehr schwer realisierbar ist,
empfiehlt sich die Verwendung der folgenden, selbst für Über-
weitwinkelaufnahmen noch genügend genauen Näherungs
formel
a' N =f e ( 1+, \ )• (21)
fa ‘ cos Va'
Für die automatische Steuerung des Vergrößerungsverhält
nisses im Differentialentzerrungsgerät interessieren jedoch
nicht so sehr die absoluten Beträge von a und h, als vielmehr
deren Differenzen.
Aus (21) ergibt sich eine sehr einfach zu realisierende Differenz
formel
f e Ah
Aa' N =
(22)
fa ’ COS v a ’
In Bild 12 ist schematisch dargestellt, wie das Rechengetriebe
zur Lösung der Formel (22) aussehen kann. Zur Funktion des
Rechengetriebes ist folgendes zu sagen:
Voraussetzung für den Beginn der automatischen Differential
entzerrung ist die Kenntnis der Daten der äußeren Orientie
rung, die bekanntlich durch den Orientierungsvorgang im
Stereoauswertegerät bestimmt werden. Mit diesen Daten
können zunächst die Einstellwerte des Entzerrungsgerätes er
mittelt werden. Die Größe a kann nach Formel (20) für einen
bestimmten Paßpunkt, dessen Abstand h vom Projektions-
Bild 11. Geometrische Zusammenhänge zwischen a und h
beim Differentialentzerrungsgerät
Bild 12. Schema zum Rechengetriebe für die Vergrößerungs-
steuerung
Zentrum des Stereoauswertegerätes bekannt ist und der als
Bezugspunkt für die Vergrößerungseinstellung dient, berechnet
und am Differentialentzerrungegerät eingestellt werden. Nach
dem auch im Stereoauswertegerät dieser Höhenpaßpunkt
stereoskopisch eingestellt wurde, wird das Differentialent
zerrungsgerät mit dem Stereoauswertegerät gekoppelt und
vor allem die A /¿-Spindel für die Höhenbewegung der Meß
marke entweder mechanisch oder durch eine elektrische Welle
mit der in Nullstellung befindlichen Zl/¿-Spindel des Rechen
getriebes am Differentialentzerrungsgerät gekoppelt. Nun
kann der Wert A C = f a • cos v a ' einer Tabelle oder einem
Nomogramm entnommen und am Rechengetriebe des Diffe
rentialentzerrungsgerätes eingestellt werden. In diesem Wert
könnte man gleichzeitig auch das Vergrößerungsverhältnis
zwischen Modellmaßstab und Entzerrungsmaßstab berück
sichtigen und dadurch ein besonderes Übersetzungsgetriebe
ersparen. Vom Augenblick der Kopplung an wird jede Höhen
änderung der Meßmarke um A h durch das Rechengetriebe
in eine Abstandsänderung Zl a' und damit in eine Vergröße
rungsänderung des Differentialentzerrungsgerätes verwandelt.
Ein Mitnehmer auf der Spindel Ah — CD wird je nach der
Änderung der Geländehöhenunterschiede auf der Geraden
CD bewegt und schwenkt damit gleichzeitig das Lineal AD
um den Drehpunkt A. Im Abstand f e von A ist im Punkt B
senkrecht zu AB eine Führung BE angeordnet, auf der ein
mit einer Zahnstange verbundenes Gleitstück E unter dem
Schwenklineal bewegt wird. Dieses Gleitstück E hat stets
den dem Geländehöhenunterschied Zl h entsprechenden Ab
stand Act'n vom Punkt B. Durch die Zahnstange und ein
Zahnradgetriebe wird die Verschiebungsbewegung des Gleit
stückes E in eine Drehbewegung umgewandelt und durch ein
Zahnrad unmittelbar auf die Abstandsspindel a' übertragen. So
kann im Differentialentzerrungsgerät in jedem Augenblick
die dem Geländehöhenunterschied Zl h zu einem Ausgangs
punkt entsprechende Vergrößerungseinstellung a' 0 -f Aa' ein
gestellt werden. Es muß allerdings dafür gesorgt werden, daß
der Eingriff des Rechengetriebes auf der Abstandsspindel erst
dann erfolgt, nachdem in Nullstellung des Rechengetriebes die
dem Paßpunkt zukommende Vergrößerungseinstellung a' 0 ein
gestellt worden ist.
Im Bild 13 ist dargestellt, in welcher Weise die Vergrößerungs
steuerung im Differentialentzerrungsgerät untergebracht wer
den kann.
3.3.4. Zuordnung des Bildplans zum Stereomodell
Bevor im Differentialentzerrungsgerät mit Aufbau nach der
optischen Achse die streifenweise Belichtung des fotografischen