Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

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Bild 14. Lagefehler bei der Differentialentzerrung. St = 
Streifen 
4. Prinzipielle Genauigkeit der Differentialentzerrung 
Abschließend soll untersucht werden, welche Genauigkeit 
ganz allgemein bei der Differentialentzerrung durch streifen 
weises Abtasten von Profilen zu erwarten ist; d. h., es sollen 
die Genauigkeitsschranken aufgesucht werden, die durch das 
Prinzip der Differentialentzerrung gegeben sind, ganz gleich 
mit welchem Gerät die Differentialentzerrung durchgeführt 
wird. Es ist leicht einzusehen, daß diese Genauigkeitsschranken 
einzig und allein von der Geländegestaltung und der Spalt 
breite bestimmt werden. 
In Bild 14 sind in einem Schnitt durch das Projektionsstrahlen 
bündel die Verhältnisse schematisch dargestellt. Die Streifen 
I bis IV mit der Breite s sollen in Richtung senkrecht zur 
Zeichenebene verlaufen und jeweils benachbarte Streifen 
sollen einen Höhenunterschied von Ah haben. Beim Abfahren 
des Streifens wird der Spalt stets so gesteuert, daß die Streifen 
achse bzw. Spaltmitte mit der Spur der Meßmarkenbewegung 
zusammenfällt. Da die Meßmarke während der Auswertung 
stets auf dem Geländemodell aufsitzt, fällt also die Spaltmitte 
stets mit dem zugehörigen Geländepunkt zusammen, d. h., 
in der Spaltmitte treten keine Lagefehler auf. Dies würde 
auch für alle anderen Punkte der Fall sein, deren Höhenlage 
mit der Höhenlage des Spaltes zufällig zusammenfällt. Die 
übrigen Punkte aber, deren Höhen von der des Spaltes ab 
weichen, werden fehlerhaft abgebildet. Aus der linken Seite des 
Bildes 14 erkennt man, daß der gesamte Geländeabschnitt 
zwischen den Punkten P x und P 3 bei der streifenweisen Ab 
tastung überhaupt nicht zur Abbildung kommt. Auf der 
rechten Seite des Bildes 14 tritt jedoch der umgekehrte Fall 
ein, daß der Geländeabschnitt zwischen den Punkten P 4 und 
P 6 zweimal abgebildet wird, einmal auf dem Streifen III und 
einmal auf dem Streifen IV. Man kann also feststellen, daß 
bei der Differentialentzerrung an den Streifenrändern sowohl 
Lücken als auch Doppelabbildungen auftreten können. Die 
Größe dieser Lücken bzw. Doppelabbildungen hängt von der 
Steilheit des Geländes, vom Abstand des Geländepunktes 
vom Nadirpunkt und von der Spaltbreite ab. 
Aus Bild 14 kann abgeleitet werden, welche Spaltbreiten er 
forderlich sind, wenn für verschiedene mittlere Geländenei 
gungen der Lagefehler ein bestimmtes Maß nicht überschreiten 
soll. Die mittlere Geländeneigung ergibt sich zu 
ta n e = . (23) 
s ■ m k 
Unter Berücksichtigung der Formel (1) ergibt sich daraus für 
die Spaltbreite 
Nach (24) wurden für verschiedene Brennweiten und ver 
schiedene Geländeneigungen die erforderlichen Spaltbreiten 
berechnet, wobei ein maximal zulässiger Lagefehler von A r = 
0,2 mm und ein Radialabstand des Bildpunktes von r’ — 
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