Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 3)

- 12 - 
5. Verfahren der Zwei-Medienphotogrammetrie 
Durch die Notwendigkeit,den Meeresboden zu kartieren und Auf 
gaben der Meeresgeodäsie zu studieren, haben auch die Probleme 
der Zweimedienphotogrammetrie erhöhte Bedeutung erlangt. In 
[l6] und [17] wurde über grundlegende geometrische Beziehungen 
berichtet; optische Fragen wurden in [18] behandelt. In der Folge 
sollen Aufgaben der Disziplin im Lichte neuerer Entwicklungen be 
trachtet werden. 
Der Fall der Zweimedienphotogrammetrie liegt vor, wenn sich Ob 
jekt und Aufnahmekammer in verschiedenen Medien befinden und 
Lichtstrahlen, welche die Abbildung vermitteln^ verschiedene Me 
dien durchlaufen. Jeder Strahl wird an der Trennfläche der beiden 
Medien gebrochen. Die vom Objektiv zur Trennfläche verlaufenden 
Strahlen bilden ein Bündel, das nach der Brechung in eine Strahlen 
kongruenz übergeht. Durch die photogrammetrische Aufnahme wird 
nur das Bündel vermittelt. Über die Kongruenz der gebrochenen Strah 
len kann erst bei Kenntnis der Lage und Form der Trennfläche, sowie 
der optischen Eigenschaften der beiden Medien eine Aussage erfolgen. 
Im einfachsten Fall ist die Trennfläche eine Ebene und dieser Fall 
soll in der Folge betrachtet werden. Analoge Betrachtungen für 
sphärische und andere Trennflächen sollten jedoch angestellt werden, 
damit Unterlagen für die Diskussion von Problemen bereitgestellt 
werden, welche in der Meeresgeodäsie absehbar sind. Auch wäre 
zu untersuchen, unter welchen Bedingungen Aussagen über die Form 
der Trennfläche oder die Brechungsquotienten der Medien gewonnen 
werden können. 
Die Zahl der Orientierungsparameter einer Zweimedienaufnahme erhöht 
sich um die Zahl der Parameter, der brechenden Fläche. Dies sind 
im Falle der Ebene drei, welche als Richtungskoordinaten und Betrag 
des zur Trennebene I normalen Bündelvektors h aus dem Aufnahme- 
ort ö gedeutet werden können. Ist die Lage der brechenden Fläche 
vorgegeben, wie dies bei Aufgaben der Meeresgeodäsie angenommen wer 
den kann, so bleibt die Zahl der Orientierungsparameter gleich wie 
in der Einmedienphotogrammetrie. Ihre geometrische Bedeutung kann 
jedoch zum Teil verschieden sein. Da z. B. zur relativen Orientierung 
eines Bildpaares auch die Bestimmung der brechenden Ebene gehört, 
kann das Objekt bis auf eine ebene lineare Transformation aus dem 
Bildinhalt rekonstruiert werden und die absolute Orientierung hat 4 
Parameter. 
Weicht das Bündel der Einfallstrahlen nur geringfügig vom Perspek 
tiven Bündel ab, so kann versucht werden,dieses auf das Perspektive 
Bündel zu reduzieren. Dies kann durch Transformation des F’eldes der 
Einfallspunkte E der brechenden Ebene TT in das Feld der Perspektiven 
Punkte P c erfolgen. Es kann auch versucht werden, den Objektpunkten 
P Punkte P eines Brechungsgebildes zuzuordnen, welches durch das 
Bündel der Einfallstrahlen perspektiv in das Meßbild abgebildet wird. 
Schließlich besteht die Möglichkeit,durch Änderung der Konstante c 
oder der Aufnahmehöhe h die Inzidenz zwischen Objektpunkten Pund den 
zugehörigen Einfallstrahlen zu erreichen. 
Hiezu wird zweckmäßig in IC ein System von Zylinderkoordinaten r,y>>t 
oder h eingeführL dessen Ursprung im Lotfußpunkt H des normalen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.