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1. Einleitung 
Dieses von der Commission VII gestellte Thema über Methoden der Darstellung von Interpretationsergeb- 
nissen bedarf einer Abgrenzung und Erläuterung. Das für die Interpretation notwendige Bildmaterial hat in 
den letzten 10 Jahren eine derartige technische Vielfalt erlangt, daß die Ausführungen in der vorliegenden 
Arbeit beschränkt werden müssen auf: 
Ergebnisse von senkrechten Luftbildaufnahmen aus konventionellen Aufnahmekammern, 
die in Luftfahrzeugen installiert sind. 
Es ıst nicht möglich, Satellitenphotos, Radarbilder, indirekte Infrarotbilder, Komplexmaterial aus multi- 
spektralempfindlichen Aufnahmesystemen o.ä. in die Betrachtungen einzubeziehen. Hiervon wird die Zukunft 
der Photointerpretation berührt. Die Praxis der nichtmilitärischen Bildinterpretation in aller Welt hat es 
derzeit überwiegend noch mit den oben beschriebenen konventionellen Luftbildern zu tun, und diese allein 
werden somit Gegenstand der folgenden Ausführungen sein. 
Die Notwendigkeit einer Behandlung und Diskussion dieses Themas ist leicht zu erkennen, wenn man die 
weitverzweigte Literatur über Photointerpretation im Hinblick auf die jeweils angewendete Interpretations- 
methode und die Art der Frgebnisdarstellung kritisch überprüft. Jedes Lehrbuch der Photointerpretation 
gibt detaillierte Anweisungen über die Beschaffung des notwendigen Bildmaterials, über Technik und Metho- 
dik der Interpretationsarbeit, es gibt jedoch kaum oder gar keine Auskunft über eine zweckmäßige, d.h. 
anschauliche und einfach verwertbare Darstellung der bei der Interpretation gewonnenen Ergebnisse. Die 
Ergebnisdarstellung als Fndphase der Interpretation und gleichzeitig als Übergangsphase zwischen der Ar- 
beit des Luftbildinterpreten und der Übergabe der Frgebnisse an Dritte, bedarf deshalb bezüglich ihres 
Entwicklungsstandes einer Analyse. Diese Analyse erscheint notwendig, um die sich im gegenwärtigen Ar- 
beits- und Methodengefüge der Photointerpretation abzeichnende Lücke zu schließen. CHEVALLIER hat des- 
halb in einem seiner Beitráge zum Symposium der Commission VII 1966 in Paris mit Recht gefordert, 
diesem Problem grófere Aufmerksamkeit zu widmen. 
Anhand der Analyse zahlreicher in der veróffentlichten Literatur beschriebenen oder angedeuteten Dar- 
stellungsarten von Interpretationsergebnissen soll versucht werden, die Bedeutung dieser Phase der Inter- 
pretationsarbeit herauszustellen. Auch ist zu überprüfen, ob sich diese Phase in zweckmüfigere Bahnen 
lenken làáót. Die Autoren móchten ihren Beitrag in erster Linie als Aufforderung zur Diskussion und kei- 
nesfalls als eine Empfehlung von Rezepten betrachtet wissen. 
2. Definition, Methodik und Ergebnisse der Luftbildinterpretation 
Die Luftbildinterpretation ist ein Methodengefüge wissenschaftlicher Erkenntnisse, mit dessen Hilfe Luft- 
bilder ausgewertet werden, um zweckgebundene und im erforderlichen Mafe gesicherte Informationen über 
Vorhandensein und Zustand natürlicher und künstlicher Merkmale der fotografierten Objekte der Erdober- 
fláche zu liefern. 
Dieses Methodengefüge làfGt sich allgemein durch die Arbeitsstufen: Bestandsaufnahme - Analyse - Synthese - 
Hypothese - Nachprüfen der Synthese, ggf. der Hypothese kennzeichnen. 
Fin Beispiel aus dem Anwendungsgebiet Forstschutz soll das Methodengefüge erlüutern. Hierbei sind 
falschfarbene Luftbilder eines in der Nàühe von chemischen Fabriken gelegenen Waldgebietes auszuwerten, 
um eine Rauchschadensdiagnose stellen zu kónnen: 
Bestandsaufnahme - Luftbildinterpretation der im Untersuchungsobjekt vorhandenen Baumkronen, Trennung 
von gesunden und kranken Kronen anhand ihrer Farbe im Luftbild; Untersuchung der Relationen zwischen