DöHLER, Neue Prüfverfahren für Anlagen zur digitalen Datenausgabe (I)
4 Dezimalstellen) und Feinzählung (die letzten beiden Stellen). Über Drehmelder wird die Ziffern-
rolle der 4. Dezimalstelle (Bild 5) über die Welle 1 und die Zahnräder 2 und 3 kontinuierlich ange-
trieben. Die Übertragung auf die höheren Dekaden sowie von der 6. auf die 5. Dezimalstelle erfolgt
über Springrollenzähler 4. Gleichzeitig wird die letzte Stelle des Feinzählers indirekt über einen Dreh-
melder kontinuierlich in folgender Weise angetrieben. Zunächst wird der Rotor verdreht, erst bei
Auslösung der Registrierung erhält der Stator Strom und dreht die Zählrolle in etwa 4 s entsprechend
der Stellung des Rotors nach. Durch Einzwängen des Stößels 5 in das Sternrad 6 wird die Ziffernrolle
auf die nächstliegende Zahl ausgerichtet. Die Ausrichtung der 4. Dekade in Abhängigkeit von der
5. Stelle geschieht durch Aufsetzen des Stößels 7 auf die Kurvenscheibe 8 und wird über die Schnecke
9 und das Schneckenrad 10 auf die 4. Ziffernrolle übertragen. Für den Ausgabevorgang werden die
angezeigten Werte kurzzeitig über elektro-mechanische Klinkenkontakte gespeichert.
Bei den übrigen Anlagen erfolgt die Digitalisierung durch Impulsgeber (Ascorecord), elektro-
mechanische Codierscheiben (Hilger & Watts), photoelektrische Codierscheiben (Nistri), magnetische
Drehimpulsgeber (Galileo) und nach dem bekannten von Ferranti angewandten Moire-Prinzip (SOM).
In diesen Fällen entfällt die bei mechanischen Zähleinrichtungen erforderliche Ausrichtung der
Ziffern.
Wir sehen weiter, daß von den acht hier aufgeführten Anlagen immerhin 3 Systeme auf eine An-
zeige verzichten. Der Registrierablauf und das Ausgabeformat wird ebenfalls auf verschiedene
Weise gesteuert. Wild verwendet ein steckbares Programmiertableau, Zeiss benutzt austausch-
bare Steuerschienen mit steckbaren Reitern, Jenoptik hat sich auf austauschbare Steuerwalzen
mit festen Stiften festgelegt. Die letztere Art ist weniger flexibel, da der Benutzer selbst keine Ände-
rungen vornehmen kann. Die in der letzten Zeile eingetragenen Registrier-Zeiten stützen sich
auf Firmenangaben. Sie werden von der langsamsten Ausgabe-Einheit (den Schreibmaschinen)
bestimmt. Aus verschiedenen Gründen sind sie untereinander nicht unmittelbar vergleichbar.
Aus der gedrängten Übersicht zeigt sich, daß die Digitalisierung bei den einzelnen Typen von
Registrier-Anlagen in unterschiedlicher Weise gelöst ist. Man sieht ferner, daß die automatische Aus-
gabe von Meßdaten einen erheblichen Aufwand an mechanischen,.elektrischen bzw. elektronischen
Mitteln erfordert. Selbst bei der solidesten Konstruktion sind im Laufe der Zeit auftretende Störun-
gen nicht ausgeschlossen, die je nach der Konstruktion verschiedene Ursachen haben können.
II. Prüfung von Registrier-Anlagen
1. Art der Stérungen
Es gibt Funktionsstórungen, die A) zum Ausfall der gesamten oder von Teilen der Anlage führen
und B) Registrierfehler hervorrufen. Hinsichtlich der Ausgabefehler wollen wir unterscheiden:
a) Fehler im Ausgabeformat, wie z. B. Unterdrückung von Trennzeichen (wie Zwischenráume,
Punkt, Komma, Wagenrücklauf, Zeilenvorschub); falsche Stellenzahl in den Koordinaten oder der
Kennziffer (Weglassen oder Zufügen von Stellen); b) Fehler in der Laufenden Nummer; c) falsche
Registrierung von Ziffern; d) Ungenauigkeit in der letzten Stelle.
Die Ursachen von zeitweilig oder auch regelmäßig auftretenden Fehlern sind meist mechanischer
oder elektrischer Art (Abnutzung oder Beschädigungen von Teilen infolge von Materialfehlern,
Blockierungen durch Fremdkörper (Lötzinn, Metallsplitter), schlechte Kontakte, nicht mehr ein-
wandfreie Relais, kalte Lötstellen usw.). In einigen Fällen können die Fehlerursachen aber auch kon-
struktionsbedingt sein (z. B. Vibrationsempfindlichkeit beim Moiré-Prinzip, Temperatureinflüsse,
Fehler in der Rundung oder Ausrichtung insbesondere der letzten Stellen).
Auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen ist zu empfehlen, die Anlagen sowohl einem regel-
mäßigen Wartungs- und Pflegedienst zu unterziehen als auch sie von Zeit zu Zeit auf ihre fehler-
freie Funktion zu prüfen.
2. Was soll geprüft werden?
Auf die Einbeziehung der visuellen Anzeige in die Prüfung wird zunächst verzichtet. Bei Klar-
schrift und codierter Ausgabe soll im einzelnen geprüft werden: das Ausgabeformat; die Überein-
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