Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 6)

  
  
   
   
   
    
  
   
  
   
  
   
   
   
  
    
   
   
   
   
   
   
    
  
   
  
   
  
    
   
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
    
  
   
   
  
  
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
Typ von Koordinatographen man dabei einsetzt, d.h. 
ob man das Ergebnis nur punktweise darstellt oder ob 
eine stetig verlaufende Kurve gezeichnet werden soll, 
ist vom jeweiligen Verwendungszweck abhängig und 
soll hier nicht näher erläutert werden. 
Weit vielgestaltiger werden die Einsatzmöglichkeiten in 
Verbindung mit Berechnungen auf dem Gebiet der an- 
gewandten Naturwissenschaften sowie deren ingenieur- 
technischen Disziplinen. So ist für den Baustatiker die 
Kenntnis der Verformung von Bauteilen oder ganzen 
Bauwerken unter dem Einfluß von äußeren Belastun- 
gen oder von Eigenmasse unerläßlich. Auch im Ma- 
schinenbau treten diese Probleme auf, wenn beispiels- 
weise die Durchbiegung großer und formmäßig kom- 
plizierter Gußteile oder die Einflüsse thermischer 
Beanspruchungen zu ermitteln sind. 
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind die vielseitig 
möglichen Rechnungen in der Aero- und Hydromecha- 
nik. So können Stromlinienfelder (wenigstens zwei- 
dimensional), Strömungskörper und Profile unmittel- 
bar aus dem numerischen Ergebnis aufgezeichnet 
werden. Hier kann unter Umständen auch eine unmit- 
telbare Einschaltung von Koordinatographen in den 
Fertigungsprozeß erfolgen, wenn nämlich Schablonen 
für Modellkörper hergestellt werden sollen. 
Auch bei Problemen in der Luft- und Raumfahrt- 
technik, die weniger auf aerodynamische als auf flug- 
mechanische oder ballistische Rechnungen angewiesen 
sind, können Koordinatographen eingesetzt werden, so 
z.B. zum Aufzeichnen der Bahnkurven von Raketen, 
Geschossen oder Satelliten. 
Ein fast bereits als klassisch zu bezeichnendes Anwen- 
dungsgebiet für Koordinatographen sind die Karto- 
graphie, Geodäsie und Photogrammetrie. Sollten die 
bisher eingesetzten Koordinatographen in der Reihen- 
folge ihrer Einsatzgebiete analysiert werden, so müßte 
dies wahrscheinlich an erster Stelle stehen. Daher ist 
es auch erwähnenswert, daß die Entwicklung der ersten 
derartigen Anlagen von Herstellern photogrammetri- 
scher Instrumente ausging, oder bei Firmen der elektro- 
nischen Industrie von Vermessungsinstituten in Auftrag 
gegeben wurde. 
Präzisionskoordinatographen sind in der Photogramm- 
metrie in Verbindung mit Stereoauswertegeräten schon 
seit langem in Gebrauch. Die Eingangsgrößen sind 
allerdings mechanische Analogwerte, die in Form von 
Umdrehungsanzahlen dem Koordinatographen zugelei- 
tet und in Strecken umgesetzt werden. Da jedoch in 
den letzten Jahrzehnten hier ebenfalls numerische Me- 
thoden immer häufiger angewandt werden, ergibt sich 
dadurch auch eine Umstellung der Eingangsgrößen auf 
Digitalwerte, und damit beginnt der Einsatzbereich 
automatischer Kartiergeräte. So können z.B. automa- 
tische Kartierungen für die mannigfaltigsten Zwecke 
(zur Flurbereinigung, im Katasterwesen oder für den 
Ingenieurbau) eingesetzt werden. Auch Gitternetze mit 
beliebigen Gitterkonstanten lassen sich automatisch 
aufzeichnen, wobei ein einmal dafür vorbereiteter In- 
formationsträger ausreicht, denn durch Maßstabsände- 
rung kann die Verzerrung in beiden Koordinatenrich- 
tungen beliebig variiert werden. Im Wasserbau sowie 
für Trassierungsarbeiten im Straßenbau und Eisen- 
bahnwesen ist es oft notwendig, Profilschnitte aufzu- 
zeichnen, um daraus Rückschlüsse auf die Linienfüh- 
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rung von: Wasserläufen, Straßen, Autobahnen oder 
Eisenbahnlinien ziehen zu können. Sofern die Profil- 
koordinaten rechnerisch bestimmt wurden, kann das 
graphische Darstellen ebenfalls mit einem automatisch 
arbeitenden Koordinatographen erfolgen. Hierbei ist 
noch vorteilhaft, daß die notwendige Maßstabsüber- 
höhung der Z-Koordinate ebenfalls wieder durch Ver- 
ändern des Maßstabsfaktors einer Koordinate vom Ge- 
rät selbst vorgenommen werden kann. 
Aber auch auf die Benutzung als Meß- und Registrier- 
gerät soll in diesem Zusammenhang hingewiesen wer- 
den. Wenn z. B. vorhandene ältere Unterlagen zur Mes- 
sung von Koordinaten benutzt werden, damit diese 
einer nachfolgenden Rechnung zugänglich werden, kann 
die Punktposition auf dem als Meßgerät arbeitenden 
Koordinatographen bestimmt und in der angeschlosse- 
nen Ausgabeeinheit (z. B. Streifenlocher) auf dem 
Informationsträger registriert werden. Sofern das 
System mit angeschlossenem Rechner arbeitet, können 
auch Maßstabskorrekturen mit beliebigen Maßstabs- 
faktoren, wie es zur Korrektur von Papierschrumpfun- 
gen z. T. erforderlich ist (z. B. 1: 1,0038), vorgenommen 
werden. 
Es ist anzunehmen, daß auf dem Gebiet der nichttopo- 
graphischen Photogrammetrie auch mit Hilfe von auto- 
matisch arbeitenden Koordinatographen eine Reihe von 
Arbeitsprozessen automatisiert werden können, die bis- 
her noch mehrere manuelle Zwischenstufen erforder- 
ten. Wenn z.B. in einem Wind- oder Wasserkanal ein 
Strömungskörper untersucht wurde, mußte nach dem 
empirischen Ermitteln der optimalen Form eine Ver- 
messung möglichst vieler Punkte des Modells vorge- 
nommen werden, die dann die Grundlage für die Kon- 
struktion des Originals bildeten. Ein Stereobildpaar des 
Modellkörpers liefert dagegen Informationen über die 
Gesamtgestalt, und je nach der erforderlichen Genauig- 
keit kann dann durch stereoskopische Auswertung eine 
genügende Anzahl von Modellpunktkoordinaten be- 
stimmt werden. 
Wird hierzu ein Stereoauswertegerät mit einer ange- 
schlossenen Registriereinrichtung benutzt, so kann bei- 
spielsweise ein Lochstreifen hergestellt werden, der 
nach entsprechender Maßstabstransformation in einem 
Koordinatographen die Aufzeichnung von Konstruk- 
tionsunterlagen veranlaßt oder mit dessen Hilfe sogar 
Schablonen für Fertigungsmittel hergestellt werden 
können. Auf diese Weise kann der gesamte Prozeß 
automatisiert und eine große Anzahl von Fehlerquellen 
ausgeschaltet werden. 
Lediglich für die stereoskopische Messung ist noch 
menschliche Arbeitskraft erforderlich. Dieses willkür- 
lich gewählte Beispiel erhebt natürlich keinen Anspruch 
auf Vollständigkeit, und auch ökonomische Betrachtun- 
gen wurden zunächst ausgeschlossen. 
Selbstverständlich wird es nicht in jedem Falle wirt- 
schaftlich — und vielleicht auch technisch unmöglich — 
sein, den Arbeitsablauf so zu gestalten. Es sollte viel- 
mehr gezeigt werden, daß für viele Arbeitsprozesse, bei 
denen zur Vorbereitung der Fertigungsunterlagen oder 
Hilfsmittel ein relativ hoher Aufwand geistiger Rou- 
tinearbeit vorangehen muß, der Einsatz automatischer 
Koordinatographen, vor allem, wenn dies in Verbin- 
dung mit Rechenanlagen geschieht, sowohl zur Be- 
schleunigung als auch zur Erhöhung der Genauigkeit 
in Erwägung gezogen werden kann. 
  
  
  
   
  
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