DREYER, Zur Abhängigkeit von Leuchtdichte und Auflösung
Als Testfigur diente der von der Int. Gesellschaft für Photogrammetrie angenommene Drei-
Linien-Test (helle Balken auf dunklem Grund) mit der Linienbreite b, dem Abstand b, der Linien-
länge 5 b und den log. Kontrasten 2,0 bzw. 0,2. Die Größen der Einzelfiguren der Testreihe unter-
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scheiden sich um den Faktor y 2 {= 126).
b) Die Leuchtdichte
Die Bestimmung der Leuchtdichte geschah indirekt. Je nach dem Gerätetyp dienten Messungen
der Beleuchtungsstärke oder des Lichtstromes zur Herleitung von Leuchtdichtewerten.
Die unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnisse machen eine Trennung der Geräte in solche mit
objektiver Projektion und solche mit subjektiver Betrachtung notwendig.
Bei der objektiven Projektion, wie sie uns im Doppelprojektor begegnet, wird das projizierte
Bild auf einem Tischchen aufgefangen. Die Projektionslampe erzeugt hier eine Beleuchtungsstärke
E, die durch den Transmissions- und Reflexionsgrad der im Strahlengang liegenden optischen
Komponenten Bild, Objektiv und Filter gemindert ist.
Die vom Beobachter empfundene Leuchtdichte B des Bildes auf dem Tischchen hängt vom
Remissionsgrad f der Tischchen-Oberfläche und von der Richtung, aus der das Tischchen betrachtet
wird, ab: :
B [asb] = E [Ix] 8 cos y , (1)
worin der Winkel zwischen der Flichennormalen des Tischchens und der Betrachtungsrichtung
ist. Das Remissionsverhalten des von uns verwendeten Tischchens untersuchte HELmy [3]. Er fand
einen Remissionsgrad f von rund 0,75 und stellte fest, daß die Leuchtdichte des beobachteten
Projektionsbildes für Winkel bis etwa Ymax = ca. 60° praktisch nahezu konstant ist, der Faktor
cos y in (1) bis dahin also vernachlässigt werden kann.
Unter Beriicksichtigung der Untersuchung von HeLmy haben wir die Beleuchtungsstirken auf
dem Tischchen bei weiDem Licht mit einem Luxmeter gemessen und nach Multiplikation mit 0,75
als vom Auge empfundene Leuchtdichtewerte in asb angenommen. Die vom Auge bewerteten
Leuchtdichten der grünen bzw. roten Bilder ergeben sich durch Multiplikation der Werte für weißes
Licht mit dem Wirkungsgrad der Filter 744, — 0,071 und 4 — 0,101, der ebenfalls in [3]
bestimmt wurde.
Auch bei subjektiver Beobachtung durch das Okular kann die Leuchtdichte nicht unmittel-
bar gemessen werden, stattdessen aber in der Austrittspupille AP des Okulars der durch einen
lichtelektrischen Empfánger gelieferte Photostrom, der auf Grund der verwendeten Mefhmittel dem
vom Auge bewerteten Lichtstrom proportional ist.
Mittels Photomultiplier und Ampére-Meter oder mittels Sperrschichtzelle und Spiegel-Galvano-
meter kann der Photostrom gemessen werden.
Wir benutzen den letztgenannten Weg, obwohl das Mefgerát die hohe Empfindlichkeit von
10-9 A aufweisen muD. Dagegen hat die Selen-Sperrschichtzelle den Vorteil, dab sich ihre spektrale
Empfindlichkeit weitgehend mit der des Auges deckt.
Unser Mefiinstrument - ein Spiegel-Galvanometer vom Typ A 75 der Firma P. J. Kipp u. Zonen.
Delft - mußte zunächst in Lichtstromeinheiten geeicht werden. Das geschah mit Hilfe eines Lux-
meters, dessen absolute Beleuchtungsstürken-Werte für mehrere Normlicht-Arten bekannt waren,
Für den Vergleich wurden Sperrschichtzelle und Photozelle des Luxmeters unmittelbar nebenein-
ander aufgebaut und aus ca. 4 m Entfernung mit einer Glühlampe (vergleichbar Normlicht A?)
bestrahlt. Luxmeter und Spiegel-Galvanometer wurden zugleich und mehrmals bei Ánderung der
Helligkeit der Lichtquelle abgelesen.
Der durch die Fläche der AP gehende Lichtstrom 9 wird mit dem halben Üffnungswinkel a in
das Auge abgestrahlt, dessen Eintrittspupille sich in der Austrittspupille des Auswertegerätes
befindet. Nach [1] lautet das Strahlungsgesetz
Ó —D-Fap-z-sin?a . (2)
?) Als Normlicht A gilt in der Lichttechnik die Strahlung einer Wolfram-Lampe bei einer Farbtemperatur von 2850? K.
Bul 1/1967 17