Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 6)

  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    
   
  
     
   
    
    
  
  
  
   
   
   
   
   
   
   
    
     
   
    
   
    
  
  
   
   
    
    
   
   
   
    
    
    
   
   
    
   
   
    
   
    
    
Beim Entzerrungsrechner ist es gelungen, für cx bzw. 
ex und y” bzw. x” die Meßschraubtriebe in die Meß- 
ebene zu legen (Wagentyp b). Deshalb sind die Basen 
der Wagen dieser Größen kurzgehalten worden. Da- 
gegen wurden die Basen der Wagen (Typ a) für cz’ und 
ck” sowie y' und x’ möglichst groß gewählt, um die 
Kippfehler (3. Grundsatz) kleinzuhalten. 
Mit dem Einsatz elektrischer Bauelemente ist eine Ver- 
schlechterung der wärmetechnischen Situation durch 
Strahlungs- und Übergangswärme verbunden. Zur Ver- 
meidurg von Örtlichen Temperaturschwankungen wur- 
den deshalb im Meßgerät 9 und im Projektionsrech- 
ner 8 Ventilatoren eingebaut. Sie sorgen dafür, daß die 
in den Geräteeinheiten entstehende Wärme laufend 
abgeführt wird und durch Konvektion partielle Erwär- 
mungen vermieden werden. Aus wärmetechnischen 
Gründen wurde deshalb auch ein großer Teil der elek- 
tronischen und elektrischen Bauelemente und -einhei- 
ten im Elektroschrank untergebracht. Die im Schrank 
entstehende nicht vermeidbare Erwärmung durch Ver- 
lustleistungen wird durch eine vom Kühlschrank 
steuerbare Luftkühlung auf ein MindestmaB herab- 
gesetzt. Die Luftumwälzung und -kühlung wird durch 
einen Wandring-Düsenlüfter bzw. ein Wasserkühl- 
system * wirkt. 
Die Differentialentzerrungs-Einrichtung ist auf der lin- 
ken Seite des Meßgerätes angebracht. Zur Herstellung 
der Orthogonalprojektion wird das linke Meßbild be- 
nutzt. Die Abzweigung des entsprechenden Bildaus- 
schnittes erfolgt nach Bild 9 durch physikalische Strah- 
lenteilung mit dem Prisma 7. Durch ein Umkehrsystem 
8, 11, entsprechende Umlenkprismen 10, 12 und eine 
Feidlinse 13, wird zunächst ein in seiner Lage fest- 
stehendes, zweifach vergrößertes, reeiles Zwischen- 
bild 14 im Inversor erzeugt, das dann durch ein Pro- 
jektionsobjektiv (Entzerrungsobjektiv) 16 über in der 
optischen Achse verschiebbare Dachkantprismen 15 und 
17 und das Umlenkprisma 18 auf die Photoschicht 20 
abgebildet wird. Die Ausbildung der Prismen 15 und 17 
als 90°-Winkelprismen mit Dachkante macht sie hin- 
sichtlich einer Drehung um ihre senkrechte und hori- 
zontale Achse unempfindlich. Der zur richtigen Beleuch- 
tung notwendige Lichtstrom wird durch eine im Um- 
&ehrsystem befindliche Aperturblende 9 unter Berück- 
sichtigung des Projektionsverhältnisses cz”-/z und der 
Auswertegeschwindigkeit in y gesteuert. Als Ausiritts- 
luke des Projektionssystems dient der Spalt, der dicht 
unter der Projektionsebene 20 leicht auswechselbar an- 
geordnet ist. Es sind & nach einer geometrischen Reihe 
gestufte Spaltgrófen einschaltbar, so daB die SpaltgróBe 
den spezifischen Besonderheiten des Geländes angepaßt 
werden kann. 
Die Erfüllung der Newtonschen Abbildungsgleichung 
2 
e 
mm xf 
durch die Änderung der optischen Weglängen gewähr- 
leistet der bekannte Peaucellier-Inversor (Bild 18). Das 
sich beim Abfahren des Profilschnittes in y lavfend 
ändernde Projektionsverhältnis cx”/z wird reziprok mit 
fe (Brennweite des Entzerrungsobjektivs) mittels einer 
seibstabgleichenden Rechenbrücke multipliziert und in 
den Inversor eingesteuert. Zwischen Mefbild und 
Orthophotographie. ist ein Abbildungsmafstabsbereich 
von 0,7- bis 5fach vorgesehen. 
Die Kassette ist für die Verwendung von Blattfilm bis 
zum Format 750mm X 600 mm ausgelegt. Kleinere 
Blattformate können in jeder Größe eingelegt werden. 
Um die Sicherung eines schlupffreien Filmtransportes 
nach jeder Streifenaufnahme um Ax zu gewährlei- 
sten, wurde das Prinzip der Trommelkassette gewählt 
(Bild 19). Der Film wird in x-Richtung auf eine Trom- 
mel, deren Umfang der gróften Formatseite entspricht, 
schrittweise um 4a aufgewickelt, wáhrend der Trans- 
port in y-Richtung so erfolgt, daB die Trommel in 
Làngsrichtung am Spalt mit konstanter, im Bereich von 
0 bis 25 mm/s einstellbarer Geschwindigkeit, vorbeige- 
zogen wird. Während der Antrieb für y über Dreh- 
meldersysteme motorisch vom Projektionsrechner aus 
erfolgt, wird in Schritten 4x, die den Spaltbreiten ent- 
sprechen, durch ein Schrittschaltwerk bei jedem Strei- 
fendurchgang geschaltet. Das Filmblatt 2 wird an der 
Filmtrommel 1 mittels der Klemmen 5 befestigt und 
infolge der Schrittbewegung 7 durch die Filzbacken 3 
straff über die Filmbühne 4 gezogen. Die Kassette ist 
bei Tages- oder Kunstlicht auswechselbar. Zu diesem 
Zweck läßt sie sich von der Frontplatte des Meßgerä- 
tes aus im eingesetzten Zustand durch einen Zahn- 
trieb 6 öffnen oder schließen. In beiden Koordinaten 
wird das Verhältnis Modellmaßstab zum Entzerrungs- 
maßstab durch entsprechende Getriebe berücksichtigt. 
Besonders bemerkenswert ist noch eine Einrichtung, 
die zur Kompensation der Umkehrspanne vorgesehen 
ist. Letztere tritt bei jedem Richtungswechsel der Fahrt- 
richtung der Kassette in y durch geometrische und ela- 
stische Losen der Übertragungselemente auf. Sie macht 
sich in einer Versetzung der jeweiligen in gleicher 
Fahrtrichtung gegenüber der in  entgegengesetzter 
Fahrtrichtung gewonnenen Streifen bemerkbar. Durch 
das Zwischenschalten einer kippbar angeordneten Plan- 
parallelplatte in den Strahlengang vor dem Spali wer- 
den derartige Fehler ausgeschaltet. In der vorderen 
und hinteren Stellung der Kassette wird die Kompen- 
sationsplatte nach einem eingestellten Wert jeweils 
automatisch geschaltet. 
Schrifttum 
1 Schôler, H. 
Über einige neue Vorschläge für mecha- 
nische Projektionsrechner in  photo- 
grammetrischen Zweioildkartiergeráten. 
Int. Archiv Photogrammetrie, Lissabon 
XV (1965) Kommission II und Kompen- 
dium Photogrammetrie Bd.8 
2 Leinweber, P. 
Taschenbuch der Lángenmeftechnik. 
Springer Verlag, Berlin/Gôttingen/Hei- 
delberg 
3 Weibrecht, O. 
Über ein neues Verfahren zur Diffe- 
rentialentzerrung. Sonderdruck Jena, 
14-S 11/302/1964. Int. Archiv Photo- 
grammetrie, Lissabon XV (1965) Kom- 
mission II. Kompendium Photogram- 
metrie Bd. 8 
4  Bôgelsack, ‘G. 
Wälzschraubtriebe. Wiss, Z. d. Techn. 
Hochschule Ilmenau 9 (1963) 4 
5 Heytoth, A. 
Mechanischer Analogrechner. Diplom- 
arbeit an der TU Dresden (1963) (nicht 
veróffentl.) 
   
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