Von Dipl.-Ing. H. Schöler, VEB Carl Zeiss JENA
Allein aus dem europäischen Gesichtskreis gesehen, er-
scheint die Kartierung in mittleren und kleinen Maß-
stäben nicht unbedingt eine dringende Notwendigkeit
zu sein. In. diesen Ländern existieren in der Regel zu-
sammenhängende Kartenwerke in diesen Maßstäben,
oder sie können aus vorhandenen Grundkartenwerken
mit geringen Ergänzungen abgeleitet werden. Dies
möge eine Erklärung dafür sein, warum in diesem geo-
graphischen Bereich die Präzisionsphotogrammetrie
immer wieder im Vordergrund gestanden hat. Aus-
druck einer solchen Betrachtungsweise ist nicht zuletzt
das europäische Angebot photogrammetrischer Aus-
werteausrüstungen. Erst in den letzten Jahren scheint
sich hier ein Wandel zu vollziehen. Er geht Hand in
Hand mit den Bemühungen der technischen Hilfe-
Einige Bemerkungen über die photogrammetrische Herstellung von Karten
und Plänen in mittleren und kleinen Maßstäben
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leistung in den jungen Nationalstaaten und Entwick-
lungsländern. Anfängliche Versuche, erprobte Tech-
nologien der Präzisionsphotogrammetrie für diese Auf-
gaben zu benutzen, mußten unbefriedigend sein. Es er-
scheint auch áussichtslos, der bisweilen erhobenen For-
derung nach einem photogrammetrischen Standard-In-
strumentarium eine Chance zu geben.
Vor wenigen Jahren haben zuerst Lóscher [1] und spá-
ter Meier [2] versucht, Leistungsparameter für ver-
schiedene Kammertypen abzuleiten und damit das Ziel
verfolgt, optimale Daten für ein Aufnahmegerát zu be-
gründen. Wührend Lóscher und W'ürtz [3] ihre Aus-
sagen im wesentlichen auf die zu erwartende Hóhen-
genauigkeit der Auswertung gründeten, bezog Meier
auch die Lagegenauigkeit mit ein. Trotz der Ergebnisse