Full text: Theorie der Rohrrücklaufgeschütze

  
  
  
  
  
G IIb. Vorlaufbremsen, welche sich während des Rücklaufs füllen. 115 
Wie aus dem Verlauf der Vorlaufkráfte H,, ersichtlich ist, tritt 
natürlich im Punkte 7 ein Sprung von einer engen zu einer viel 
weiteren DurchfluBóffnung ein. Macht man die auf der Oberfläche des 
Vorlaufdorns eingeschnittene Nut von konstanter Tiefe, aber variabeler 
Breite, so kann man ohne Schwierigkeit die erforderliche Unstetigkeit 
in der Größe der Durchflußöffnung erzielen. (In Abb. 51 ist der Ver- 
lauf der Durchflußöffnungen der Vorlaufbremse auf dem Wege 01 nicht 
eingezeichnet.) ; 
Vergleicht man die beiden prinzipiell verschiedenen Arten von Vor- 
laufbremsen, so ergibt sich, daß die sich beim Rücklauf füllenden Vor- 
laufbremsen hinsichtlich ihrer Wirkungsweise den anderen voranstehen, 
da mit ihnen ein ruhiger Vorlauf zu erreichen ist. Bei den sich erst 
während des Vorlaufs füllenden Bremsen wird im Augenblick des Be- 
ginns der Wirkung der Rücklaufbremse nach dem Übertritt des Vakuums 
eine ruckartige Wirkung der Bremsung nicht ganz vermieden werden 
können. Diese Bremsen haben jedoch den Vorteil größerer Einfachheit 
für sich. Wie sich aus den Geschwindigkeitskurven leicht bestimmen 
läBt, wird auch der Vorlauf ein etwas schnellerer werden. 
Nach dem vorgetragenen Verfahren läßt sich also jede Art von 
Vorholbremsen ohne Schwierigkeit berechnen, wobei es ganz gleich- 
gültig ist, ob das Vorholmittel aus einer Feder oder aus komprimierter 
Luft besteht. 
Bei den Vorlaufbremsen für Rohrrücklaufgeschütze in fester Auf- 
stellung, wo weder die Stabilitátsverháltnisse beim Vorlauf noch auch 
die Vorschubkráfte eine nennenswerte Rolle spielen, kann das Ver- 
fahren natürlich noch etwas vereinfacht werden, aber auch hier emp- 
fiehlt es sich, von einem im voraus festzusetzenden Verlauf der Vorlauf- 
bremskráfte auszugehen. 
Nachdem die Vorlaufbremsen mit 0? Erhóhung berechnet sind, ist 
es mittels des oben gezeigten Annüherungsverfahrens leicht müglich, 
den Verlauf der Vorlaufgeschwindigkeiten und der Bremskráfte für 
andere Erhöhungen festzustellen. Die Vorlaufgeschwindigkeiten und 
die Vorlaufbremskráfte werden niedriger ausfallen als bei Null Grad 
Erhóhung. 
Zum Schlusse sei noch bemerkt, daB Vorlaufbremsen mit kon- 
stanten DurchfluBoffnungen weder bei den sich während des Vorlaufs 
noch bei den sich während des Rücklaufs füllenden Bremsen emp- 
fehlenswert sind. Wendet man bei ersteren konstante DurchfluB- 
öffnung an, so muß, falls das Rohr mit nur ganz geringer Bewegungs- 
energie in die Schußstellung gelangen soll, diese Öffnung verhältnis- 
mäßig sehr klein sein, und es wird deshalb beim Beginn der Wirkung der 
Vorlaufbremse ein unverhältnismäßig hoher Bremsdruck, also eine sehr 
hohe Vorschubkraft und eine Gefährdung der Stabilität bewirkt werden. 
S* 
  
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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