Full text: Theorie der Rohrrücklaufgeschütze

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
8 B. Die äußeren Kräfte an einem Rohrrücklaufgeschütz. 
den Punkt C nach rückwárts zu kippen. Eine Befestigung des vor- 
deren Teils der Lafette mit der Unterlage ist nicht nótig. Es genügt, 
das Geschütz bei C zu verhindern, nach rückwärts zu rutschen, um es 
beim Schießen unbeweglich zu erhalten. 
Aus der letzten Gleichung geht hervor, daß die Wirkung der Kräfte 
B, R, N, und N, auf die Lafette zusammen genau dieselbe ist, als 
wenn die Kraft (B + R— G,-sine) parallel zur Seelenachse, das 
Rohrgewicht vertikal nach abwärts im Rohrschwerpunkt angebracht 
wäre und außerdem der Lafette ein Drehmoment P -d erteilt würde. 
Nach der obigen Stabilitätsbedingung ergibt sich bezüglich der 
Stabilität eines nur am hinteren Ende gegen Zurückrutschen gesicher- 
ten Rohrrücklaufgeschützes folgendes: 
Die Stabilität des Geschützes ist um so größer, 
l. je grófer das Gesamtgewicht des Geschützes ist, 
2. je gróBer der horizontale Abstand des Gesamtschwerpunkts von 
dem Kippunkt C ist, oder, was dasselbe bedeutet, je größer der Ab- 
stand des Lafettenschwerpunkts und der Abstand des Rohrschwer- 
| punkts von C ist, woraus hervorgeht, daf) mit dem Rücklauf des Rohrs 
die Stabilität abnimmt, 
3. je kleiner % ist. A nimmt mit der Erhöhung ab; bei der größten 
Inklination wird es am größten sein, weshalb also dann die Stabilität 
am geringsten ist. Bei Horizontalstellung des Rohrs ist h angenähert 
gleich der Feuerhöhe des Geschützes; es unterscheidet sich von dieser 
nur um d. Je geringer also die Feuerhöhe ist, desto größer ist bei sonst 
gleichen Verhältnissen die Stabilität. A kann unter Umständen auch 
negativ werden, was z. B. bei mit großer Erhöhung feuernden Hau- 
bitzen stets der Fall sein wird. 
4. Das Geschütz ist um so stabiler, je kleiner die Bremskraft B ist. 
B kann um so kleiner gehalten werden, je länger der Rücklauf ist, 
was noch ausführlich zu besprechen sein wird. 
Die Stabilität ist ferner um so größer, 
5. je kleiner die Reibung ist, 
6. je kleiner P und d sind, 
7. je größer der Ausdruck G,-sine ist, d.h. je größer das Rohr- 
gewicht und die Erhöhung sind. Dieser Ausdruck erhöht also noch den 
schon unter 3. besprochenen günstigen Einfluß großer Erhöhung auf 
die Stabilität. 
Bei den Pivot- und Sockellafetten der Küsten- und Schiffsgeschütze 
würde, falls man diese Lafetten nur am hinteren Ende gegen Verschieben 
sichern wollte, niemals Stabilitát vorhanden sein. Bei solchen Lafetten 
stellt somit die Größe 
M,=—Nıin=-—0-8+P-.-d+(B+R—6, sine): bh 
 
	        
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